In meinem Blog http://robertrickler.blogspot.de/ findet man neben Übersetzungen von Artikeln von Caroline Glick und Benjamin Weinthal auch einige Artikel und Kurzgeschichten aus eigener Feder. Und NEIN, ich arbeite NICHT für irgendeinen Geheimdienst. Ich bin nicht jüdisch. Ich verwende den Stern als politisches Zeichen. Viel Spaß beim Lesen.
Samstag, 28. März 2015
Die Diamantenblase
(Autor: Robert Rickler, Pressesprecher des "Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.")
Einige Leser werden sich sicher fragen, was der Pressesprecher des Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V. mit Diamanten zu tun hat. Nun, hier ist die Antwort:
Wie die meisten Leser sicher wissen, gibt es weltweit zahlreiche jüdische Diamantenhändler. Für diese Diamantenhändler habe ich eine Botschaft:
Die Zeit der astronomischen Preise für Diamanten geht dem Ende zu. Ich empfehle den jüdischen Diamantenhändlern, ihr Geld in sinnvollere Geschäfte zu investieren.
Mitte des 20. Jahrhunderts gab es nur in der Natur gewachsene Diamanten. Dadurch war die Gesamtzahl der auf dem Markt befindlichen Diamanten stark begrenzt. Zu dieser Zeit waren die astronomischen Preise gerechtfertigt.
Doch die Zeiten haben sich geändert.
Mit dem Ende der UdSSR entstand das Problem, dass russische Wissenschaftler arbeitslos wurden und diejenigen, die nicht arbeitslos waren, kein Gehalt mehr bekamen.
Wie jeder weiß, macht Not ja erfinderisch. Bis zu diesem Zeitpunkt war es nur möglich, sehr kleine Diamanten künstlich herzustellen.
Ich hatte selbst in den neunziger Jahren die Bekanntschaft einiger russischer Physiker gemacht und liebe Leser, Ihr könnt mir glauben, das waren sehr, sehr fähige Leute. Wer hat den ersten Satelliten gestartet? Wer hat den ersten Menschen in den Weltraum gebracht?
Und wenn derartig fähige Leute den Plan fassen, im Labor große Diamanten herzustellen, dann kann man davon ausgehen, dass sie das auch schaffen werden.
Ein Diamant ist nichts anderes als ein Stück Kohle oder als die Mine eines Bleistifts, wobei der Begriff Bleistift strenggenommen falsch ist, denn in einem Bleistift ist kein Blei enthalten, sondern Graphit, d.h. Kohlenstoff.
Der Unterschied zwischen Diamant und Graphit liegt in der räumlichen Anordnung der Atome. In einem Diamanten liegen die Kohlenstoffatome in einer tetraedischen Kristallstruktur vor, der sogenannten "Diamantstruktur". In Graphit, bzw. Kohle sind die Kohlenstoffatome in einer sechseckigen Kristallstruktur angeordnet, der sogenannten "hexagonalen Struktur".
Wenn man einen Diamanten auf eine hohe Temperatur erhitzt, dann wandelt er sich um in Graphit. Die umgekehrte Umwandlung ist deutlich schwieriger. Die notwendigen Voraussetzungen sind ein sehr hoher Druck von z.B. ca. 60000 bar und eine sehr hohe Temperatur von z.B. ca. 1600 Grad Celsius. Diese Daten sind nur ungefähre Richtwerte. Es gibt auch Experimente, wo andere Parameter verwendet wurden, z.B. für eine dünne Diamantschicht ca. 900 Grad Celsius und ein entsprechend hoher Druck.
Derartige Bedingungen existierten früher auf der Erde nur unterirdisch in Bereichen, wo Kontinentalplatten aufeinandertreffen und Gebirge entstehen. Falls also ein unterirdisches Kohlevorkommen in einen derartiges geologisches Gebiet gerät, wandelt sich ein Teil der Kohle in Diamanten um. Ein derartiger Vorgang dauert üblicherweise viele Millionen Jahre.
Nun ist es möglich, entsprechende Bedingungen im Labor, bzw. in Fabriken herzustellen.
Um mal eines klarzustellen:
Ein im Labor oder in einer Fabrik hergestellter Diamant ist ein echter Diamant, denn er besteht aus Kohlenstoffatomen wie ein echter Diamant und er hat die Diamantenstruktur wie ein echter Diamant, folglich ist er ein echter Diamant. Wenn es aussieht wie eine Ente, läuft wie eine Ente und quackt wie eine Ente, dann ist es auch eine Ente.
Man kann hier also nicht zwischen echten und falschen Diamanten unterscheiden, sondern zwischen in der Natur entstandenen und künstlich hergestellten Diamanten. Falsche Diamanten bestehen aus Glas oder anderen Materialien, aber nicht aus Kohlenstoffatomen.
Es existieren zwischen in der Natur entstandenen und künstlich hergestellten Diamanten nur geringfügige Unterschiede, wie z.B. Art, Anzahl und Größe der Einschlüsse oder durch unterirdische Scherkräfte entstandene Verwerfungen der Kristallebenen. Falls aber im Labor exakt die gleichen Bedingungen wie in der Natur geschaffen werden, ist eine Unterscheidung nicht mehr möglich. Da inzwischen mehrere Jahrzehnte vergangen sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass der entsprechende Stand der Technik bereits erreicht wurde.
Inzwischen werden Lizenzen an westliche Firmen verkauft und die Produktion läuft bereits. Man darf vermuten, dass diese sehr, sehr fähigen russischen Wissenschaftler ihre neueste Technik geheimhalten und dass die Lizenzen nur veraltete Herstellungsmethoden beinhalten, d.h. die im Westen produzierten Diamanten kann man vermutlich noch von in der Natur entstandenen Diamanten unterscheiden. Der Verdacht liegt nahe, dass mit modernster Technik hergestellte Diamanten über welche Wege auch immer in die Handelsströme für in der Natur entstandene Diamanten gelangen.
Natürlich gibt es den Versuch, durch Herkunftszertifikate sicherzustellen, dass man zwischen in der Natur entstandenen und künstlich hergestellten Diamanten unterscheiden kann, doch man darf bezweifeln, dass das funktionieren wird.
Man kann also davon ausgehen, dass das Angebot an Diamanten immer weiter steigen wird.
Zur Zeit wird der Preis durch intensive Marketingkampagnen künstlich in die Höhe getrieben, mit zum Teil ins Lächerliche gehenden Werbebotschaften, wie z.B. dass es ein "Zeichen wahrer Liebe" wäre, einen astronomischen Preis für ein paar Gramm Kohlenstoff zu bezahlen. Sollte eine Frau allen Ernstes von mir erwarten, so etwas zu tun, dann würde ich Ihr antworten: "Auf Nimmerwiedersehen!"
Diese Marketingkampagnen funktionieren zur Zeit u. a. aufgrund der Tatsache, dass die Käufer offensichtlich überhaupt keine Ahnung von Festkörperphysik haben.
Was da verkauft wird, ist eine Illusion, nicht mehr.
Etwas ähnliches geschah im "goldenen Zeitalter" der Niederlande. Da wurden astronomische Preise für Tulpenzwiebeln bezahlt, die faktisch völlig wertlos waren. Was damals geschah, wird auch in naher Zukunft geschehen: Die Seifenblase wird platzen.
Man addiere die Kosten für Herstellung, Weiterverarbeitung, Transport, Steuern usw. mit einer angemessenen Gewinnspanne, dann hat man einen sauberen und fairen Preis für einen Diamanten.
Deshalb wären die jüdischen Diamantenhändler gut beraten, ihr Geld in sinnvollere Geschäfte zu investieren.
Der Handel mit künstlich hergestellten Diamanten kann durchaus sinnvoll sein. Diese werden z.B. für Bohrköpfe benötigt, die durch festes Gestein bohren sollen.
Diamanten haben 3 Eigenschaften, die man technisch verwerten kann:
1. Es ist das härteste Material, das existiert.
2. Es ist ein Isolator.
3. Trotzdem ist es ein guter Wärmeleiter.
Die Zukunft der Diamanten liegt in ihrer technischen Verwendung.
Wenn der Preis für Diamanten auf ein solides Niveau gesunken sein wird, wird das Betreiben von Diamantenbergwerken zu teuer werden. Natürliche Diamantenvorkommen werden bedeutungslos werden. Das Problem der "Blutdiamanten" wird Geschichte sein. Zukünftige Generationen werden sich fragen, warum es wegen Diamanten überhaupt Kriege gab. Die Landbesitzer, die die Schürfer schamlos ausbeuten, werden keinen Cent mehr bekommen. Die Schürfer werden abwandern und auf andere Weise ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Die Zeiten ändern sich und wer klug ist, der weiß, wann es an der Zeit ist, umzusatteln.
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