Weil Caroline Glick zu den
wenigen Journalisten gehört, die Klartext reden und keine
unterwürfige Selbstzensur betreiben, damit staatliche Zensur
überflüssig wird, und somit dem Wort Journalismus seine
ursprüngliche Bedeutung und seinen wahren Geist zurückgeben, und
weil in den Kolumnen von Caroline Glick ein enormes Fachwissen
enthalten ist, welches bedeutend besser ist als das der meisten
"Nahost-Experten" sowohl in den Medien als auch an den
Universitäten als auch in den politischen Parteien, habe ich zum 44.
Mal eine dieser Kolumnen übersetzt.
Das englische Original
"Trump and the American Dream" findet
man hier:
Trump und der amerikanische Traum
(Autorin: Caroline Glick, übersetzt von Robert Rickler, Vorstandsmitglied und Pressesprecher des "Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.")
Laut den meisten Umfragen, die seit den
Partei Kongressen im letzten Monat gemacht wurden, genießt die
demokratische Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton eine
unüberwindliche Führung über den republikanischen Kandidaten
Donald Trump. Folglich haben eine Reihe von Kommentatoren auf beiden
Seiten der Parteigänger-Kluft das Rennen für beendet erklärt.
Es gibt mehrere Probleme mit dieser
Schlussfolgerung.
Zuerst einmal wird die "offizielle
Kampagne" bis zum 26. September nicht beginnen, wenn Clinton und
Trump sich in ihrer ersten Präsidentschafts-Debatte entgegentreten.
Clinton ist keine herausragende Debattiererin und Trump, ein
erfahrener Entertainer zeichnet sich in diesen Formaten aus.
Zweitens lassen die jüngsten Umfragen
(Anmerkung des Übersetzers: Das englische Original stammt vom 25.
August 2016.) erkennen, dass Trump die Lücke schließt. Während bis
zu dieser vergangenen Woche Clinton einen 6 bis 8 Punkte Vorsprung in
den Umfragen genossen hatte, in zwei in dieser Woche gemachten
Umfragen hatte sich ihre Führung auf nur 1 bis 3 Punkte
zusammengezogen.
Drittens ist es durchaus möglich, dass
Clintons Probleme gerade erst begonnen haben. Der Höhepunkt ihrer
Popularität ist möglicherweise hinter ihr. Seit ihrer Nominierung
ging kaum ein Tag vorüber ohne ein anderes erstaunliches Exposé von
offensichtlich korruptem Verhalten auf Seiten von Clinton und ihren
engsten Beratern. Der AP-Bericht in dieser Woche, dass die Hälfte
von Clintons nicht offiziellen Besuchern während ihrer Amtszeit als
Außenministerin Spender an die Clinton-Stiftung waren, war nur der
letzte Schlag.
Das kontinuierliche Tropfen der
Korruptions-Geschichten wird eine korrodierende Wirkung auf Clintons
Unterstützungslinien haben. Wenn die künftigen Enthüllungen so
schädlich sind, wie viele behauptet haben, sind ihre Auswirkungen
auf Clintons Kandidatur möglicherweise schwerwiegend.
Im Lichte von Clintons Schwächen kann
die Haupthürde für Trump, die Wahl zu gewinnen, sehr gut bei der
Never-Trump-Bewegung liegen. Diese Bewegung umfasst einen Großteil
des republikanischen Establishments - das die politische Klasse der
zentristischen gewählten Beamten, Meinungsbildner, ehemaligen
Beamten und Ideologen ist. Ihre Mitglieder haben geschworen, nicht
für Trump zu stimmen, selbst wenn es bedeutet, dass Clinton das
Weiße Haus gewinnt. Die Tatsache, dass so viele prominente
republikanische Stimmen weiterhin Trump entgegentreten, selbst
nachdem er nominiert wurde, schadet seiner Fähigkeit, Unterstützung
bei den Wechselwählern aufzubauen.
Soweit es die NeverTrumpsters betrifft,
hat Trump eine feindliche Übernahme ihrer Partei durchgeführt.
Der Mann, der seine privaten Teile im
nationalen Fernsehen diskutierte und seine Gegner brutal und
persönlich angegriff, hat möglicherweise mehr Stimmen in den
Vorwahlen gewonnen als jeder republikanische Kandidat in der
Vergangenheit. Aber er gewann auch die Feindschaft von mehr
Mitgliedern des Partei-Establishments als jeder andere
republikanische Präsidentschaftsbewerber.
In einem Interview mit CNN Ende Mai
sprach der Kolumnist des Wall Street Journal (und ehemalige
Chefredakteur der Jerusalem Post) Bret Stephens für viele im
NeverTrump Lager, als er sagte, dass er will, dass Trump "der
größte Verlierer in der Präsidentschafts-Geschichte sein soll".
Stephens erklärte, "Es ist
wichtig, dass Donald Trump und was er repräsentiert, diese Art von
Volks-Angebot 'Konservatismus' oder Populismus, so entscheidend
getadelt wird, dass die Republikanische Partei und die
republikanischen Wähler für immer ihre Lektion lernen werden, dass
sie einen Mann nicht nominieren können, der so offensichtlich
unqualifiziert ist, Präsident zu sein in irgendeiner Weise, Gestalt
oder Form".
Im Juni sagte Stephens dem
Radiomoderator Hugh Hewitt, dass eine Trump-Präsidentschaft für die
USA verheerender wäre als ein Clinton-Präsidentschaft. Stephens
argumentierte, dass während eine Clinton-Präsidentschaft "ein
überlebbares Ereignis" wäre, er sich nicht sicher war, dass
die USA eine Trump-Präsidentschaft überleben könnten.
Er erklärte, "Die Vereinigten
Staaten überleben so lange, wie mindestens eine ihrer großen
Parteien politisch und intellektuell gesund ist. Ich denke nicht,
dass die Republikanische Partei ..., als das Vehikel für moderne
amerikanische konservative Ideen, mit Donald Trump überlebt."
In dieser Woche veröffentlichte die
Washington Times eine Liste von 50 leitenden Republikanern, die nicht
nur Trump nicht unterstützen, sondern die Seiten gewechselt haben
und öffentlich Clinton unterstützen.
Das Problem mit Stephens Ansicht, die
wiederum weitgehend von dem intellektuellen und politischen
Establishment der Partei geteilt wird, ist, dass sie die Ursache für
Trumps Vorwahlen-Sieg ignoriert.
Am Abend seines Wahlsiegs 2008
versprach Barack Obama, Amerika "grundlegend zu verändern".
Er hat sein Wort gehalten.
Und es ist diese fundamentale
Transformation und das Scheitern der republikanischen Führung, sie
zu stoppen, die einen großmäuligen, dreisten Milliardär in den
republikanischen Kandidaten umgewandelt hat. Es war diese
Transformation und das Versagen des republikanischen Establishments,
sie zu blockieren, die es Moderaten wie Mitt Romney oder Jeb Bush
unmöglich machte, die republikanischen Vorwahlen im Jahr 2016 zu
gewinnen.
Nicht nur hat sich das Land verwandelt,
die republikanischen Wähler sind umgewandelt worden.
Heute ist Amerika in eine Krise
eingetaucht. Ausländische Zuschauer konzentrieren sich auf die Krise
der amerikanischen Macht in Übersee. Heute, dank Obamas
Entscheidung, seinen gescheiterten Versuch einer Annäherung an den
Iran gegenüber langjährigen US-Verbündeten in der Region zu
bevorzugen, haben die Amerikaner ihre strategische Überlegenheit im
Nahen Osten verloren und sind auf dem Weg zu verlieren, was auch
immer sie an restlichem Einfluss über regionale Angelegenheiten noch
aufrechterhalten.
Die Bodeninvasion der Türkei in Syrien
am Mittwoch (Anmerkung des Übersetzers: Das englische Original
stammt vom 25. August 2016.) ist ein deutliches Zeichen für den
Zerfall der regionalen Position Amerikas. Während die Invasion
angeblich gegen ISIS gestartet wurde, ist es die nackte Tatsache,
dass ihr Hauptziel die Kurden sind. Das heißt, das NATO-Mitglied
Türkei fiel in Syrien ein, um den primären Verbündeten der USA in
seiner Kampagne gegen ISIS im Irak und in Syrien auszuschalten.
Und die USA liefern Luftunterstützung
für die türkischen Eindringlinge, während sie die Kurden im Stich
lassen.
Jeder Fortschritt, den die USA in ihrer
Kampagne gegen ISIS gemacht hat, wurde auf dem Rücken der Kurden
erreicht. Und doch drohte Vizepräsident Joe Biden, der am Tag der
türkischen Invasion in Ankara zu Besucht war, offen den Kurden.
Biden sagte, die USA werden sie im Stich lassen, wenn sie sich
weigern, der Forderung der Türkei zu entsprechen, dass sie sich auf
die östliche Seite des Euphrat-Flusses zurückziehen.
Bidens Schritt verstärkte lediglich
den wachsenden Eindruck, dass die USA nur für ihre Verbündeten
gefährlich sind. Die Iraner, zum Beispiel antworteten auf den
türkischen Schritt, indem sie den Zerstörer der US Navy USS Nitze
belästigten, als er die Straße von Hormus durchquerte. Anstatt die
iranischen Schiffe zu versenken, die ihn bedrohten, reagierte die
Nitze mit Abfeuern von ein paar Leuchtgeschossen. Das amerikanische
Außenministerium winselte dann wegen dem Angriff und nannte die
iranische Kriegshandlung "unprofessionell".
Und das Schlimmste an dem strategischen
Zusammenbruch der USA ist, dass es nur eine der Krisen ist, die
Amerika heute gefährden.
Wirtschaftlich sind die USA seit acht
Jahren in Stagnation eingetaucht. Hauptsächlich als Folge der
Überregulierung produziert das Unternehmertum fast keine neuen
Arbeitsplätze. Die Immobilienkrise ist noch nicht beendet. Leute,
die Häuser vor 2008 erworben haben, bleiben mit
Unterwasser-Hypotheken stecken, dazu verdammt, in Städten ohne
Arbeitsplätze zu bleiben, weil sie sich nicht leisten können, ihre
Häuser zu verkaufen.
Obamacare hat das Gesundheitswesen
unerschwinglich gemacht für Menschen, die eine Versicherung haben.
Zuzahlungen sind so stark gestiegen, dass medizinische Versorgung von
vielen versicherten Amerikanern jetzt als Luxusartikel betrachtet
wird.
In den Rostgürtel-Staaten finden sich
zig Millionen von körperlich arbeitenden Menschen in ruinierten
Städten wieder. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat ein
Unternehmen nach dem anderen seine Fabriken geschlossen, seine
Geschäftstätigkeit aus den USA raus verschifft oder ging angesichts
der ausländischen Konkurrenten bankrott. Und ihre ehemaligen
Arbeiter, Menschen, die an den amerikanischen Traum geglaubt und ihn
tatsächlich erreicht haben, haben jetzt keine Träume und keine
Hoffnung mehr, jemals wieder zurückzubekommen, was sie verloren
haben, geschweige denn bei ihren Kindern zu sehen, dass sie es besser
machen, als sie es taten.
Die Wirtschaftskrise hat tiefere Krisen
verursacht. In erster Linie sind die USA nun in der Mitte einer Krise
des Glaubens. Eine Kirchenbank-Umfrage, die in dieser Woche
veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass zwischen 2007 und 2014 die
Gottesdienstbesuche von 39 auf 36 Prozent während dem Zeitraum von
sieben Jahren zurückgegangen sind.
Jene Zahlen selbst sind sehr
aufgeblasen. Eine mehrjährige Studie der Kirchen-Anwesenheitsdaten
von der Mehrheit der Kirchen in den USA, gesammelt von den Soziologen
C. Kirk Hadaway und Penny Lange Marler und im Jahr 2005
veröffentlicht, zeigte, dass weniger als die Hälfte derjenigen, die
behaupten, regelmäßig in die Kirche zu gehen, es tatsächlich tun.
Hadaway und Marler haben festgestellt, dass bloß 17,7 Prozent der
Amerikaner auf regelmäßiger Basis in die Kirche gehen. Der Rest
sagt den Meinungsforschern nur, dass sie teilnehmen, weil es ihnen
peinlich ist, dass sie nicht teilnehmen.
Mit anderen Worten, was die
Kirchenbank-Umfrage zeigt, ist nicht eine Verringerung der
Gottesdienstes, sondern eine Verschiebung der Werte. Heute betrachten
weniger Amerikaner den Kirchenbesuch als normativ höher als
Nichterscheinen.
Der Verlust des Glaubens kann auch
direkt mit einer verminderten Sicht auf den Wert des Lebens in
Beziehung gesetzt werden. In den Appalachen und im Mittleren Westen
haben die Wirtschaftskrise und die geistige Krise auch eine
Drogenepidemie hervorgebracht, beispiellos im ländlichen Amerika.
Nach Angaben der Zentrums für Seuchenkontrolle und Prävention
sterben jeden Tag 125 Amerikaner an Drogenüberdosis. Das ist mehr
als die Zahl der Amerikaner, die bei Autounfällen sterben. Der
bedeutendste Anstieg der Drogenabhängigkeits-Raten ist im ländlichen
Amerika aufgetreten. New Hampshire ist die Heroin-Hauptstadt der USA.
(Anmerkung des
Übersetzers: Im englischen Original steht der Begriff "heroin
capital", was wörtlich übersetzt "Heroin-Hauptstadt"
bedeutet, aber New Hampshire ist ein Bundesstaat. Vermutlich meinte
die Autorin: "der Bundesstaat mit dem größten Heroin-Problem".
Es gibt zwar noch einen kleinen Ort namens New Hampshire in Ohio,
aber der war sicher nicht gemeint.)
Gerade am vergangenen Wochenende
starben 10 Menschen an Heroin-Überdosen in einem ländlichen Bezirk
in Ohio. Das betreffende Heroin wurde mit einem Beruhigungsmittel
gestreckt, das gewöhnlich bei Elefanten eingesetzt wird.
Dies ist die amerikanische
Transformation, die Obama zu Stande gebracht hat. Und das Leid und
Elend, das sie hervorgebracht hat, sind der Grund, dass Trump nun der
republikanische Präsidentschaftskandidat ist.
Trump ist kein Billy Sunday. Er ist
kein Champion des freien Handels oder sozialen Konservativismus. Er
ist kein neokonservativer Interventionist. Trump ist der Kneipen
Rabauke, der Dinge sagt, die niemand anderes sagen wird. Und die
Menschen, denen der Glaube fehlt an die Fähigkeit des Landes, ihnen
zu helfen, die die Hoffnung verloren haben, dass die Dinge, von denen
sie gewohnt waren, dass sie funktionieren, wieder funktionieren
können, verehren ihn dafür.
Dies bringt uns zu der Frage der
Lektionen, die von republikanischen Wählern gelernt werden, wenn
Trump verliert, wie die NeverTrumpsters hoffen und erwarten.
Wenn Trump verliert, werden seine
Wähler nicht erkennen, dass sie damit falsch lagen, an ihn zu
glauben, und ihn zum Trotz gegenüber der intellektuellen Klasse
ihrer Partei unterstützen. Sie werden die NeverTrumpsters für die
Wahlergebnisse beschuldigen und sie vollständig aus der Partei
rausschmeißen. Wenn die Republikanische Partei in den Jahren 2020
und 2024 noch existiert, werden ihre Kandidaten Trump wie einen
Moderaten aussehen lassen.
Wenn Trump gewinnt, auf der anderen
Seite, während es wahr ist, dass die NeverTrumpsters ihre
unbestrittene Kontrolle über die republikanische Politik nicht
beibehalten werden, werden sie wahrscheinlich einen Platz am Tisch
bekommen und einen gewissen Einfluss behalten.
Noch wichtiger, wenn Trump gewinnt,
haben die USA eine Chance, sich zurückzuverändern zu dem Land, das
sie waren, bevor Obama sie grundlegend verändert hat.
Clinton, die wie Obama und die
NeverTrumpsters Trumps dunkle Beschreibungen des heutigen
amerikanischen Lebens verspottet, hat sich verpflichtet, Obamas
Außen- und Innenpolitik zu verdoppeln. Tatsächlich versprach sie
sogar zu zerstören, was von der Kohleindustrie noch übrig ist.
Also, wenn Clinton gewählt wird, wird
es irrelevant, was die Republikaner über die illegale Einwanderung
und den freien Handel und die Außenpolitik denken. Amerikas
grundlegende Transformation wird irreversibel werden.
In diesem Fall wird Amerika als Ganzes
- nicht Trump, und nicht einmal die NeverTrumpsters - der größte
Verlierer der Wahl im November sein.
(Zurück zur Startseite:
http://robertrickler.blogspot.de)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.