Weil Caroline Glick zu den
wenigen Journalisten gehört, die Klartext reden und keine
unterwürfige Selbstzensur betreiben, damit staatliche Zensur
überflüssig wird, und somit dem Wort Journalismus seine
ursprüngliche Bedeutung und seinen wahren Geist zurückgeben, und
weil in den Kolumnen von Caroline Glick ein enormes Fachwissen
enthalten ist, welches bedeutend besser ist als das der meisten
"Nahost-Experten" sowohl in den Medien als auch an den
Universitäten als auch in den politischen Parteien, habe ich zum 46.
Mal eine dieser Kolumnen übersetzt.
Das englische Original
"Israel in the Trump era" findet man
hier:
Israel in der Trump-Ära
(Autorin: Caroline Glick, übersetzt von Robert Rickler, Vorstandsmitglied und Pressesprecher des "Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.")
Wenn wir unsere Karten richtig
ausspielen, wie das amerikanische Volk, kann Israel auf eine Weise
gewinnen, von der wir nie geträumt haben.
Was können wir von einer Regierung des
gewählten Präsidenten Donald Trump erwarten? (Anmerkung des
Übersetzers: Das englische Original stammt vom 10. November 2016.)
Die Positionen, die Trump während der
Präsidentschaftskampagne einnahm, waren manchmal unbeständig und
sogar widersprüchlich. So ist es unmöglich, genau zu
prognostizieren, was er im Amt tun wird. (Anmerkung des Übersetzers:
Naja, da kann ich nicht zu 100% zustimmen. Auf der Website von D.T.
sind die Positionen aufgelistet. Vielleicht könnten sie etwas
ausführlicher sein. Wer zu diesem Thema selbst recherchieren will,
wird hier fündig: https://www.donaldjtrump.com/policies/ ) Aber
nicht alles ist eingehüllt in ein Geheimnis. In der Tat sind einige
wichtige Merkmale seiner Regierung bereits offensichtlich.
Als allererstes wird Präsident Barack
Obamas Erbe sterben, sobald er das Weiße Haus am 20. Januar
verlässt. Republikaner dürften nicht bei vielem zustimmen. Aber
Trump und seine Partei sind sich einig, dass Obamas Politiken
aufgegeben und ersetzt werden müssen. Und sie werden
zusammenarbeiten, um alle Aktionen Obamas als Präsident rückgängig
zu machen.
Auf der innenpolitischen Front bedeutet
dies in erster Linie, dass Obamacare aufgehoben wird und ersetzt wird
durch Reformen der Gesundheitsindustrie, die den medizinischen
Versicherungsmarkt für den Wettbewerb öffnet.
Mit der Unterstützung des
republikanisch kontrollierten Senats wird Trump Obamas Vorstoß
beenden, um den Obersten Gerichtshof der USA nach dem Ebenbild des
aktivistischen, ja autoritären israelischen Obersten Gerichtshofs
neu zu gestalten. Während seiner vierjährigen Amtszeit kann Trump
bestimmt vier von neun Richtern ernennen. Auf diese Weise wird er das
Gericht für die nächste Generation gestalten. Trump machte während
des Rennens klar, dass die Richter, die er auswählt, sich dem von
Obama geführten linken Plan widersetzen werden, das Gericht in eine
imperiale Justiz zu verwandeln, die soziale und kulturelle Normen und
Gesetzgebungen von der Richterbank bestimmt.
Trump wird auch das US-Steueramt
reinigen. Unter Obama wurde das IRS (Anmerkung des Übersetzers:
Internal Revenue Service = US-Steueramt ) ein Instrument des
politischen Krieges. Konservative und rechtsgerichtete israelische
Gruppen wurden systematisch diskriminiert und zur Zielscheibe für
Misshandlung. Es ist möglich, anzunehmen, dass Trump die IRS-Beamten
entlassen wird, die an diesem diskriminierenden Machtmissbrauch
beteiligt waren.
Zwar ist noch vieles unklar über
Trumps Außenpolitik. Aber auch hier sind bestimmte Dinge bereits
bekannt. Trump wird die US-Unterschrift von dem Atomabkommen mit dem
Iran entfernen.
Trump wird nicht in der Lage sein, den
Schaden zu reparieren, den der Deal bereits verursacht hat -
zumindest nicht sofort. Er wird nicht in der Lage sein, die
multilateralen und UN-Sicherheitsrats Sanktionen gegen den Iran
wiederherzustellen, die durch das Atomabkommen storniert wurden.
Solch ein Schritt erfordert ausgedehnte Verhandlungen und ihre
Ergebnis ist bei weitem nicht gesichert.
Trump wird ebenfalls nicht in der Lage
sein, die Milliarden von Dollars zurückzunehmen, die der Iran
aufgrund der Abschaffung von Wirtschaftssanktionen und durch
Barauszahlungen von der Obama-Regierung erhalten hat.
Zur gleichen Zeit, von seinem ersten
Tag im Amt an, wird Trump die Bahn der US-Politik gegenüber dem Iran
ändern. Er wird sich gegen den Erwerb von Atomwaffen durch den Iran
wenden. Er wird den Aufstieg Irans zu einer regionalen Vorherrschaft
bekämpfen.
Eine zweite Schlussfolgerung, bei der
es bereits möglich ist, über die Trump Präsidentschaft zu ziehen,
ist, dass Trump viel mehr wie der lockere Ronald Reagan sein wird als
der aktive Obama. Seine Vergangenheit als Geschäftsmann zusammen mit
seinem Mangel an staatlicher oder politischer Erfahrung wird Trump
dazu bringen, allgemeine politische Richtlinien und Ziele zu setzen
und die Verantwortung für die Ausarbeitung geeigneter Politiken und
Programme an seine Kabinettssekretäre und -berater zu delegieren.
Dies bedeutet, dass das Personal sehr
viel Politik in der Trump-Regierung sein wird. Während Obamas
Kabinettsmitglieder und Berater mehr oder weniger austauschbar
gewesen sind, da Obama alles selbst festgelegt hat von den Details
seiner Politik bis hin zu den Wegen, auf denen die Politik an die
Öffentlichkeit verkauft (oder von der Öffentlichkeit verborgen)
wurde, und umgesetzt wurde, wird Trumps Auswahl der Berater
strategisch bedeutsam sein.
Es ist offensichtlich zu früh, um zu
wissen, wer Trump's Berater und Kabinettsmitglieder sein werden. Aber
es gibt gute Gründe für Israel, von den Beratern ermutigt zu sein,
die während der Kampagne mit Trump zusammengearbeitet haben.
Der gewählte Vicepräsident Mike Pence
ist einer der am meisten pro-israelischen Politiker in Amerika. Der
ehemalige Sprecher des Hauses Newt Gingrich ist ein ausgesprochener
Verbündeter von Israel und der US-israelischen Allianz.
Ebenso sind der ehemalige New Yorker
Bürgermeister Rudy Giuliani, der ehemalige Senator Rick Santorum,
der pensionierte General Mike Flynn und der ehemalige UN-Botschafter
John Bolton alle außergewöhnliche Verfechter der US-Allianz mit
Israel.
Trumps Berater für
Israel-Angelegenheiten während der Kampagne, David Friedman und
Jason Greenblatt, gehören auch zu den stärksten Befürwortern der
US-Israel-Allianz, die in Jahrzehnten aufgetaucht sind.
Die markante Freundlichkeit des
Trump-Wahlteams ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, womit
Israel von einer Hillary Clinton-Regierung konfrontiert worden wäre.
Clintons Kabinett beim Warten im von George Soros finanzierten und
von John Podesta geleiteten Center für amerikanische Fortschritte
enthielt keine ernsthaften Befürworter der US-Israel-Allianz.
Und ihr Stall der Berater war nicht nur
gleichgültig gegenüber Israel.
Die WikiLeaks-Enthüllungen von
Podestas E-Mails, wie die von Judicial Watch aus Clintons Amtszeit
als Staatssekretär veröffentlichten Korrespondenzen machten
deutlich, dass das Team von Clinton mehrere Berater mit tief
sitzender Animosität, wenn nicht Feindseligkeit gegenüber Israelis
und gegenüber der israelischen Regierung, einschloss. Die dritte
Sache, die bereits über die Natur der Trump-Regierung klar ist, ist,
dass sie nicht zögern wird, die empfangene Weisheit auf eine
Vielzahl von Sachverhalten aufzugeben und Politiken zu initiieren,
bei denen die überparteilichen Politikeliten nicht ertappt werden
würden, sogar nicht, dass sie darüber reden.
Trumps Sieg war in erster Linie eine
Niederlage für die amerikanische Elite, was Prof. Angelo Codevilla
denkwürdig als "herrschende Klasse Amerikas" bezeichnet
hat.
Trumps Kampagne zielte nicht nur auf
das demokratische Establishment. Er griff auch das republikanische
Establishment an. Tatsächlich sagte Trump in seiner Siegesrede, dass
er beabsichtigt, die Risse in der amerikanischen Gesellschaft zu
heilen - wahrscheinlich beginnend mit seiner eigenen Partei. Aber
wenigstens eine Sache sollte über diese Wiedervereinigung klar sein.
Als gewählter Präsident wird Trump die Bedingungen des
Heilungsprozesses festlegen.
Es gibt jeden Grund zu erwarten, dass
als Minimum Trump den Republikanern nicht bald verzeihen wird, die
sich weigerten seine Präsidentschaftskandidatur zu unterstützen und
sogar bekämpften. Den Mitgliedern des Never-Trump-Camps werden
Positionen und Einfluss auf die Trump-Regierung verweigert und sie
werden in die politische Wüste geschickt.
Eine anderes Establishment, die bei
dieser Wahl in ihr Schwert fiel, ist das amerikanisch-jüdische
Establishment. Unter der Führung der Anti-Defamation- League stand
das amerikanisch-jüdische Establishment, einschließlich seiner
größten Geldgeber, fast wie eine Stimme in seiner Unterstützung
für Clinton. Die Mitglieder der amerikanisch-jüdischen Führung
setzten ihre Parteigängerpräferenzen über ihre gemeinschaftlichen
Interessen und Verantwortlichkeiten. Auf diese Weise schwächten sie
die Gemeinschaft in einer Weise, die schwierig zu reparieren ist.
Sowohl die Demokratische Partei als
auch die Republikanische Partei haben Antisemiten in ihren Reihen.
Das jüdische Establishment ignorierte und heuchelte die
demokratischen Antisemiten weg, selbst als sie auf dem demokratischen
Konvent israelische Flaggen verbrannten. Sie sagten nichts, als
anti-israelische Rasereien, die bestenfalls grenzwertig antisemitisch
waren, von hochrangigen Clinton-Beratern wie Thomas Pickering und
Anne Marie Slaughter durch Judicial Watch veröffentlicht wurden.
Auf der anderen Seite hat das jüdische
Establishment Trump als antisemitisch für die Gegenwart von
Antisemiten wie David Duke am Rande der Republikanischen Partei
gegeißelt. Legitime Kritik an dem Anti-Israel-Finanzier George Soros
wurde als antisemitisch verurteilt, während wirklich antisemitische
Angriffe von Clinton-Unterstützern auf den Trump-Spender Sheldon
Adelson nicht angesprochen wurden.
Die Konsequenz der fast vollständigen
Mobilisierung des jüdischen Establishments für Clinton ist klar.
Das Weiße Haus von Trump wird keine Politik der offenen Tür haben
für diejenigen, die fälschlicherweise Trump des Antisemitismus
beschuldigt haben. Die jüdischen Amerikaner müssen entweder die
Führer der Gruppen entlassen, die ihre Partei vor ihre Gemeinschaft
stellen, oder neue Organisationen gründen, um ihre Interessen zu
verteidigen. Welcher Weg auch immer gewählt wird, der Prozess des
Wiederaufbaus der kommunalen Infrastruktur, die die Führer der
Gemeinschaft zerstört haben, wird lang, schwierig und teuer sein.
Anders als für die
amerikanisch-jüdische Gemeinde, für Israel ist die Niederlage des
amerikanischen Establishments eine positive Entwicklung. Die
standard-überparteiliche Position der Elite der amerikanischen
Außenpolitik bezüglich Israel war schlecht sowohl für Israel und
als auch für die Gesundheit und Zuverlässigkeit seiner Allianz mit
den USA.
Wie ich in meinem Buch The Israeli
Solution – A One-State Plan for Peace in the Middle East -
erklärte, gab es eine bestürzende Einheitlichkeit in der US-Politik
gegenüber Israel, die von der Regierung von Bill Clinton über die
Regierung von George W. Bush und weiter zur Obama-Regierung lief.
Mindestens seit den Clinton-Jahren war die anerkannte Weisheit der
amerikanischen Außenpolitik-Elite, dass die USA versuchen müssen,
schnell zu verursachen, dass Israel ein Abkommen mit der PLO
unterzeichnet. Die Konturen des Abkommens sind allen Betroffenen
ähnlich klar. Israel muss die Kontrolle über alles oder das meiste
von Jerusalem, Judäa und Samaria aufgeben und die Gebiete, die mehr
oder weniger judenfrei sind, an die PLO übertragen.
Diese parteiübergreifende Sichtweise
ist von Natur aus feindlich gegenüber Israel. Sie legt die ganze
Verantwortung dafür Frieden zu schließen auf Israel. Und als
alleinige verantwortliche Partei ist Israel die einzige Partei, die
für das Fehlen des Friedens schuldig ist. Die Kehrseite ist ähnlich
düster. Die Palästinenser sind von der Verantwortung für
Terrorismus, Hass und politischen Krieg gegen Israel freigesprochen.
Die
anti-israelische Feindseligkeit, die dem Zwei-Staaten-Paradigma
innewohnt, hat zu einer Situation geführt, in der am Ende sogar
pro-israelische US-Beamte sich mit ihren anti-israelischen Kollegen
zusammentun, um Israel zu Leibe zu rücken, damit es auf eine Weise
handelt, die sowohl seiner nationalen Sicherheit abträglich sind als
auch für das Konzept einer US-Israel-Allianz. Die Verpflichtung der
herrschenden Klasse der Außenpolitik gegenüber dem
Zwei-Staaten-Paradigma hat ihre Mitglieder für die strategische
Bedeutung Israels für die USA geblendet und sie dazu veranlasst, den
einzigen stabilen Verbündeten der USA als
einen Hemmschuh für die US-Interessen zu sehen.
Viele Trump-Berater, darunter Gingrich,
der als ein führender Kandidat aufgestiegen ist, um entweder als
Trumps Stabschef im Weißen Haus oder als Außenminister zu dienen,
haben diese empfangene Weisheit zurückgewiesen. In einer
republikanischen Präsidentschaftsdebatte im Jahr 2011 verwies
Gingrich auf die Palästinenser als ein "erfundenes Volk"
und stellte fest, dass sie ihre Kinder indoktrinieren, um Juden als
Untermenschen wahrzunehmen und ihre Vernichtung anzustreben. Für
seine Tatsachenaussage wurde Gingrich brutal von demokratischen und
republikanischen Eliten angegriffen.
Aber er hat seine Aussage niemals
widerrufen.
Trumps Wahl bietet Israel die erste
Gelegenheit in 50 Jahren, seine Allianz mit den USA neu zu gestalten.
Diese neue Allianz muss begründet sein auf einem gemeinsamen
Verständnis und Respekt für das, was Israel den USA anzubieten hat,
sowie den Grenzen dessen, was die USA Israel bieten können. Die
Grenzen der US-Hilfe sind zum großen Teil die Konsequenzen der
vielen Flaschengeister, die Obama in den vergangenen acht Jahren
entfesselt hat. Und die Chancen werden in den Bereichen der
Beziehungen Israels zu den Palästinensern und im politischen Krieg,
den die Europäer und die internationale Linke gegen es führen,
stärker sein als die Herausforderungen, die sich aus dem Aufstieg
des Islamismus im Nahen Osten ergeben.
Zwar ist Trump inkonsequent. (Anmerkung
des Übersetzers: Ivanka Trump hat in einem Interview gesagt, dass
ihr Vater sehr konsequent ist. Möglicherweise irrt sich C.G. in
diesem Punkt. Die Zukunft wird es zeigen.) Aber aus dem, was wir
wissen, müssen wir erkennen, dass sein Aufstieg eine Umlenkstelle in
der US-Geschichte markiert.
Es ist ein seltener Moment, wo Dinge,
die vor einem Monat unvorstellbar waren, möglich sind. Und wenn wir
unsere Karten richtig ausspielen, wie das amerikanische Volk, kann
Israel auf eine Weise gewinnen, von der wir nie geträumt haben.
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