Freitag, 3. Februar 2017

Der Trump-Weg des Krieges, 48. Kolumne von Caroline Glick ins Deutsche übersetzt

Weil Caroline Glick zu den wenigen Journalisten gehört, die Klartext reden und keine unterwürfige Selbstzensur betreiben, damit staatliche Zensur überflüssig wird, und somit dem Wort Journalismus seine ursprüngliche Bedeutung und seinen wahren Geist zurückgeben, und weil in den Kolumnen von Caroline Glick ein enormes Fachwissen enthalten ist, welches bedeutend besser ist als das der meisten "Nahost-Experten" sowohl in den Medien als auch an den Universitäten als auch in den politischen Parteien, habe ich zum 48. Mal eine dieser Kolumnen übersetzt.

Das englische Original "The Trump way of war" findet man hier:


Der Trump-Weg des Krieges



(Autorin: Caroline Glick, übersetzt von Robert Rickler, Vorstandsmitglied und Pressesprecher des "Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.")


Im Gegensatz zu seinen Vorgängern meint es Trump ernst damit zu gewinnen. Um dies zu tun, ist er sogar bereit, den radikalen Schritt zu unternehmen, Israel als Verbündeten zu akzeptieren.



Die PLO ist desorientiert, panisch und hysterisch. Im Gespräch mit Newsweek in dieser Woche (Anmerkung des Übersetzers: Das englische Original stammt vom 2. Februar 2017.) beklagte Saeb Erekat, der leitende Verbindungsmann von PLO-Chef Mahmoud Abbas für Israel und die Amerikaner, dass seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump kein Regierungsbeamter mit ihnen gesprochen habe.


"Ich kenne keinen von ihnen [Trump's Beratern]. Wir haben ihnen Briefe geschickt, Nachrichten geschrieben. Sie machen sich nicht einmal die Mühe, uns zu antworten."


Die Meidung der PLO seitens der Trump-Regierung ist eine markante Abkehr von der Politik ihres Vorgängers. Für den ehemaligen Präsidenten Barack Obama, zusammen mit dem Iran, wurden die Palästinenser als die Hauptakteure im Nahen Osten betrachtet. Abbas war der erste ausländische Führer, den Obama nach dem Amtsantritt angerufen hatte.


Erekats Aussage offenbart etwas, das im Allgemeinen verdeckt ist. Trotz ihrer tiefen Unterstützung in Europa, der UN und der internationalen Linken, ohne US-Unterstützung ist die PLO irrelevant.


All die Errungenschaften, die die PLO unter Obama erzielte – abgerundet mit der Ermöglichung der Resolution 2334 des UN-Sicherheitsrats gegen Israel durch den ehemaligen Präsidenten -, sind plötzlich irrelevant. Ihre Auswirkungen zerstreuten sich in der Minute, als Trump sein Amt antrat.


Israel ist demgegenüber bedeutungsvoller denn je.


Während Trump gelegentlich Lippenbekenntnisse leistet, Frieden im Mittleren Osten zu machen, ist sein wirkliches Ziel, den Krieg gegen den Dschihadistischen Islam zu gewinnen. Und er sieht Israel zu Recht als einen bedauerlicherweise zu gering genutzten strategischen Verbündeten an, der sein Ziel teilt und gut platziert ist, um ihm dabei zu helfen, es zu erreichen.


Während des Wahlkampfes sprach Trump oft verächtlich über Obamas Atompakt mit Teheran. Und er versprach immer wieder, den islamischen Staat auszurotten. Doch als er aufgefordert wurde, zu erklären, was er bei diesen Punkten zu tun beabsichtigte, zögerte Trump. Sie erwarten doch nicht, dass ich den Feind meinen Plan wissen lasse, nicht wahr?


Trumps Kritiker wiesen seine Aussagen als leeres Gerede zurück. Aber seit er ins Amt kam, signalisiert jeder Tag, dass er einen Plan hat und dass er ihn umsetzt. Der Plan, der in den Fokus kommt, umfaßt eine multidimensionale Kampagne, die, wenn erfolgreich, sowohl den Iran als strategische Bedrohung neutralisieren als auch ISIS ausradieren wird.


Was spezifisch den Iran betrifft, beinhalten Trumps Schachzüge bis jetzt Operationen auf drei Ebenen. Erstens gibt es die rhetorische Kampagne, um die Trump-Regierung von ihrem Nachfolger (Anmerkung des Übersetzers: Vermutlich wollte CG predecessor = Vorgänger schreiben, hat aber versehentlich successor = Nachfolger geschrieben.) zu unterscheiden.


Trump startete die Kampagne auf Twitter am Mittwoch, indem er schrieb, "Iran übernimmt schnell mehr und mehr vom Irak, sogar nachdem die USA dort drei Billionen Dollar verschwendet haben."


Kurz vor seinem Posting ernannte Iraks Premierminister Haider Abadi den iranischen Erfüllungsgehilfen Qasim al Araji, um als sein Innenminister zu dienen.


Zumindest signalisierte Trumps Aussage eine Abkehr von Obamas Politik der Zusammenarbeit mit iranischen Kräften und iranisch-kontrollierten irakischen Truppen im Kampf gegen ISIS im Irak.


Ungefähr zur selben Zeit, als Trump seinen Tweet über die iranische Kontrolle über den Irak veröffentlichte, nahm sein Nationaler Sicherheitsberater Lt.-Gen. (Ret.) Michael Flynn ein Messer in die Hand gegen Obamas unterwürfigen Standpunkt gegenüber Iran während einer Pressekonferenz im Weißen Haus.


Während die Aussage von Trump sich auf Irans wachsende Macht im Irak bezog, richteten sich Flynns Anmerkungen gegen seine nicht-konventionelle Drohung und seine regionale Aggression. Beide waren Anfang dieser Woche auf dem Display.


Am Sonntag führte der Iran seinen 12. ballistischen Raketentest durch, seit er sein Atomabkommen mit Obama geschlossen hatte, und seinen ersten, seit Trump sein Amt antrat.


Am Montag griffen iranisch-kontrollierte Houthi-Streitkräfte im Jemen ein saudisches Schiff in der Bab al-Mandab-Meerenge an, die das Rote Meer mit dem Indischen Ozean verbindet.


Flynn verurteilte beides unter Hinweis darauf, dass sie die USA und ihre Verbündeten bedrohten und den Nahen Osten destabilisierten. Der Raketentest, so sagte er, verstoße gegen die Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrates, die das Atomabkommen verankert habe.


Flynn ging dann einen Schritt weiter. Er zeichnete einen scharfen Kontrast zwischen den Reaktionen der Obama-Regierung auf das Verhalten Teherans und den Ansichten der Trump-Regierung zu Teherans provokativen Aktionen.


"Die Obama-Regierung hat es versäumt, angemessen auf die bösartigen Taten in Teheran zu reagieren - darunter Waffentransfers, Terrorismusunterstützung und andere Verletzungen internationaler Normen", stellte er fest.


"Die Trump-Regierung verurteilt solche Aktionen des Iran, die die Sicherheit, den Wohlstand und die Stabilität überall innerhalb und außerhalb des Nahen Ostens untergraben und amerikanische Menschenleben in Gefahr bringen."


Flynn beendete seine Ausführungen, indem er dem Iran direkt drohte.


"Ab heute setzen wir den Iran offiziell in Kenntnis", warnte er.


Während Flynn keine Einzelheiten über das herausgab, was die USA in Bezug auf den Iran machen wollen, wenn er sein aggressives Verhalten fortsetzt, haben die USA einen Tag, bevor er seine Aussage machte, eine große multilaterale, britisch-geführte maritime Übung im Persischen Golf eröffnet. Die US-Seestreitkräfte in der Region sind seit dem 20. Januar erheblich verstärkt worden und die Regeln für das Engagement der US-Streitkräfte im Persischen Golf sind Berichten zufolge gelockert worden.


Vielleicht ist der stärkste Aspekt von Trumps sich abzeichnender Strategie für die Niederwerfung der Kräfte des Dschihad derjenige, der nicht diskutiert wurde, aber er wurde signalisiert durch einen Stellvertreter am Tag nach Trumps Amtsantritt.


Am 21. Januar hat Premierminister Benjamin Netanyahu eine bemerkenswerte Botschaft an das iranische Volk auf seiner Facebook-Seite geschrieben. Netanyahu zeichnete eine scharfe Unterscheidung zwischen dem "warmen" iranischen Volk und dem "repressiven" Regime.


Netanyahu eröffnete seine Bemerkungen, indem er die neue Regierung ins Feld führte.


"Ich plane, bald mit Präsident Trump darüber zu sprechen, wie wir der Bedrohung durch das iranische Regime begegnen, die Israels Zerstörung fordert", erklärte der Ministerpräsident.


"Aber es fiel mir vor kurzem auf, dass ich viel über das iranische Regime gesprochen habe und nicht genug über das iranische Volk oder zum iranischen Volk. Also hoffe ich, dass diese Botschaft jeden Iraner erreicht. "

Netanyahu huldigte der Grünen Revolution von 2009, die vom Regime brutal unterdrückt wurde. In seinen Worten: "Ich werde nie die Bilder von stolzen, jungen Studenten vergessen, gierig auf Veränderungen, die in den Straßen von Teheran im Jahr 2009 erschossen wurden."


Netanjahus Aussage war zweifellos mit der neuen Regierung abgestimmt. Sie signalisierte, dass Destabilisierung mit dem Ziel, das Regime in Teheran zu stürzen, ein wichtiger Bestandteil von Trumps Strategie ist.


So wie es im Iran aussieht, fassen Regimegegner Mut aus dem neuen Ton, der aus Washington kommt. Iranische Dissidenten haben um ein Treffen mit Trumps Team gebeten. Und eineinhalb Wochen vor Trumps Amtsantritt veranstalteten Regimegegner einen massiven Anti-Regime-Protest.


Die Demonstranten nutzten die öffentliche Beerdigung des ehemaligen iranischen Präsidenten Akbar Hashemi Rafsanjani, um das Regime zu verurteilen. Im Jahr 2009 ergriff Rafsanjani Partei für viele Positionen der Grünen Bewegung. Seine Tochter war eine Führerin der Proteste.


Unter den geschätzten 2,5 Millionen Menschen, die an der Beerdigung teilnahmen, unterbrachen viele Tausende die offiziellen Lobreden, um das Regime zu verurteilen, den Krieg mit Syrien zu verurteilen und die russischen Verbündeten des Regimes zu verurteilen.


Dies bringt uns dann nach Syrien, wo der Krieg gegen ISIS und die Kampagne gegen den Iran konvergieren werden. Bis jetzt hat Trump seine erklärten Ziele in Syrien darauf beschränkt, sichere Zonen innerhalb des Landes einzurichten, in denen vertriebene Syrer sicher leben können. Saudi-Arabien und die Emirate haben zugestimmt, bei diesen Bemühungen zu kooperieren.


Trump betreibt nun Gespräche mit dem Kreml sowohl über als auch unter dem Radar über die Möglichkeit der Koordinierung ihrer Operationen in Syrien, um sichere Zonen zu etablieren.


Es ist ziemlich klar, was das US-Ziel hier sein würde. Die USA wollen Moskau davon überzeugen, seine Allianz mit dem iranischen Regime effektiv zu beenden. Trump sagte wiederholt, dass das gesamte Spektrum der US-russischen Beziehungen jetzt im Spiel ist. Die Gespräche zwischen den beiden Regierungen werden die Ukraine, die US-Wirtschaftssanktionen für Russland, Atomwaffen, russische Basen in Syrien und Russlands Allianz mit dem Iran und seinen Hisbollah-Erfüllungsgehilfen umfassen.


Alles ist auf dem Tisch.


Trump versteht, dass Russland von sunnitischen Dschihadisten bedroht wird und Russland den Iran als Gegengewicht zu ISIS und seinen Pendants im Kaukasus betrachtet. Ein Abkommen zwischen den USA und Russland könnte eine russische Zustimmung zur Beendigung seiner Unterstützung für den Iran und die Hisbollah beinhalten im Austausch für die US-Akzeptanz der russischen Annexion der Krim, die Streichung von Sanktionen und vielleicht irgendeine Form der Einwilligung zur russischen militärischen Präsenz in Syrien.


Russland und die USA könnten dann mit arabischen Staaten mit israelischer Unterstützung zusammenarbeiten, um ISIS zu besiegen und die syrische Flüchtlingskrise zu beenden.


In Kombination mit Aktionen, die die Trump- Regierung bereits am Persischen Golf und am Roten Meer unternimmt, und ihr telegraphiertes Ziel, einen populären iranischen Aufstand zu unterstützen, würde Trumps hypothetisches Abkommen mit Russland den Iran als konventionelle und nichtkonventionelle Bedrohung neutralisieren.


Das bringt uns dann zurück nach Israel - das erste Ziel der Aggression des Iran. Wenn Trumps Strategie erfolgreich ist, dann wird die PLO nicht der einzige Feind Israels sein, der irrelevant gemacht wird.


Anfang dieser Woche wurde berichtet, dass in den zweieinhalb Jahren seit dem letzten Krieg mit der Hamas die von den Iranern unterstützte Muslimbruderschaft-Tochtergesellschaft-Terrorgruppe ihre Kräfte wieder aufgebaut hat. Heute schickt die Hamas Aktivposten und Truppen aufs Feld, die den Ressourcen entsprechen, die sie während der Operation Protective Edge aufs Feld schickte.


Die Hisbollah mit ihrer effektiven Kontrolle über den Libanon einschließlich des libanesischen Militärs ist eine strategische Bedrohung für Israel.


Bis heute hat Israel gezögert, die Raketenarsenale der Hisbollah und der Hamas ins Visier zu nehmen, aber nicht, weil es nicht in der Lage ist, sie zu zerstören. Die Bemühungen Israels, einen Konflikt mit seinen Feinden zu vermeiden, sogar zum Preis ihrer Wiederbewaffnung, sind auch nicht der Furcht entsprungen vor europäischer oder UN-Verurteilung oder sogar der Angst vor dem sogenannten "CNN-Effekt".


Israel hat sich entschieden, seine Feinde nicht zu besiegen - ganz zu schweigen von den EU-unterstützten NGOs, die sie weißwaschen -, weil die Amerikaner sie unterstützt haben.


Die Clinton-Regierung untersagte Israel, entschlossene Maßnahmen gegen die Hisbollah oder gegen die Palästinenser zu ergreifen.


Die Bush-Regierung zwang Israel, sich während des Krieges mit der Hisbollah im Jahr 2006 zurückzuhalten.


Die Obama-Regierung hat 2014 effektiv für die Hamas Partei ergriffen gegen Israel.


Mit anderen Worten, während dreier Regierungen machten die Amerikaner es unmöglich für Israel, entscheidende militärische Aktionen gegen seine Feinde zu unternehmen.


Unter Obama haben die USA auch jeden israelischen Versuch zum Entgleisen gebracht, die Macht der von der EU finanzierten subversiven Organisationen einzudämmen, die innerhalb von Israel operieren.


Die sich abzeichnende Strategie von Trump bezüglich Iran und ISIS, zusammen mit seiner Weigerung, in Übereinstimmung mit dem Standard-US-Spielbuch bezüglich der Palästinenser zu operieren, zeigt, dass die USA diese Praxis aufgegeben haben. Unter Trump ist Israel frei, seine Feinde zu besiegen. Ihre mächtigste Abschreckung gegen Israel - die USA - ist verschwunden.


Israel hat lange argumentiert, dass es keinen Unterschied zwischen al-Qaida und der Hamas oder zwischen ISIS und Hisbollah gibt. Es hat auch argumentiert, dass der Iran nicht nur Israel, sondern die Welt als Ganzes bedroht. In der Hoffnung, die Kräfte des Dschihad zu vereinnahmen, anstatt sie zu besiegen, haben aufeinander folgende US-Regierungen beschlossen, diese offensichtliche Wahrheit zu leugnen.


Im Gegensatz zu seinen Vorgängern meint es Trump ernst damit zu gewinnen. Um dies zu tun, ist er sogar bereit, den radikalen Schritt zu unternehmen, Israel als Verbündeten zu akzeptieren.


Die PLO hat recht damit, hysterisch zu sein.


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