Eine Kurzgeschichte (Thriller)
(Autor: Robert Rickler Regensburg)
Diese Kurzgeschichte ist frei erfunden.
Die Personen und die Handlung dieser Kurzgeschichte sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig. Diese Kurzgeschichte dient nur der Unterhaltung des Lesers.
Die Personen und die Handlung dieser Kurzgeschichte sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig. Diese Kurzgeschichte dient nur der Unterhaltung des Lesers.
Das Gespräch
"Guten Tag, ich heiße..."
"Keine Namen, sie heißen X, ich
heiße Y."
"Also gut Herr Y, man hat mich an
sie verwiesen. Mein Ehemann braucht dringend ein Spenderherz. Im
Krankenhaus hat man mir gesagt, dass er nicht auf die Empfängerliste
kommen kann, da er bereits Alkoholprobleme hatte. Jemand hat mir
gesagt, ich soll zu Ihnen gehen, aber das Ganze wird viel Geld
kosten."
"Da hat er völlig recht, das
Ganze wird nicht billig. Damit kommen wir gleich zur ersten und
wichtigsten Frage: Wieviel Geld haben sie?"
"Geld spielt keine Rolle."
"Selbstverständlich werden wir
das überprüfen..."
"Selbstverständlich."
"Aber wenn sie die Wahrheit gesagt
haben, dann hat Ihr Ehemann innerhalb weniger Tage ein neues Herz. Es
gibt einen schönen Spruch, der es auf den Punkt bringt: Wer reich
ist, darf leben, wer arm ist, muss sterben. Es gibt viele Idioten,
die allen Ernstes behaupten, man könne Gesundheit nicht kaufen."
"Ähh, bedeutet das etwa, dass
jemand getötet werden muss, damit mein Ehemann ein neues Herz
bekommt?"
"Sie stellen zu viele Fragen. Das
sollten sie sich besser abgewöhnen. Aber wenn Sie es unbedingt
wissen wollen: Spenderherzen wachsen nicht auf Bäumen. Wer ein
Omlett machen will, muss Eier zerschlagen. Falls Sie dadurch einen
Gewissenskonflikt haben, wir können das Ganze auch abblasen."
"Nein, nein, schon gut. Wenn es
die einzige Möglichkeit ist, dann ziehen wir das durch."
"Sie sind eine kluge Frau. Wir
machen gerne Geschäfte mit klugen Leuten, denn die wissen ganz
genau, dass man uns niemals hintergehen darf!"
"Was mich aber überrascht, ist,
dass das Ganze so schnell geht, der kuze Zeitraum, in dem Sie das
Herz beschaffen können. Ich habe zwar davon gehört, dass Ihr im
Ausland Leute entführt und ihnen die Organe entnehmt. Aber es dauert
doch, bis man den passenden Spender gefunden hat?"
"Sie stellen schon wieder zu viele
Fragen. Aber was soll's. Sowas haben wir vor Jahren gemacht, aber
inzwischen ist die Beschaffung der Organe ganz leicht geworden. Was
viel Geld kostet, sind die Schmiergelder."
"Häh?"
"Sie haben doch sicherlich im
Fernsehen diese Geschichte gehört von REFUGEES WELCOME. In Wahrheit
sollte der Spruch aber ORGAN DONORS WELCOME heißen."
"Äh, Moment, soll das heißen,
dass die Millionen Flüchtlinge von Euch nach Deutschland geholt
wurden?"
"Ich hatte doch gesagt, Sie sind
eine kluge Frau. Die Kandidatin erhält einen Punkt. Mit zwei Punkten
hätte sie eine halbe Waschmaschine gewonnen, aber die Kreissäge
muss die Kandidatin selbst mitbringen."
"Ha, ha, sehr witzig. Aber es war
doch die Kanzlerin Mantel, die die Flüchtlinge..."
"Organspender"
"...nach Deutschland geholt hat.
Heißt das, sie hat auch Schmiergeld bekommen?"
"Über dieses Detail bin ich nicht
informiert, aber ich habe Gerüchte gehört, dass das gar nicht
notwendig war."
"Ähh?"
"Ganz einfach, viele
Regierungschefs haben das gleiche Problem, das ich als das
Johnson-Problem bezeichne."
"Was meinen Sie damit?"
"Nun, Präsident Johnson hatte ja
den Vietnamkrieg angefangen."
"Das ist allgemein bekannt. Aber
was hat das damit zu tun?"
"Johnson bekam jeden Tag ein
Briefing über die Ereignisse in Vietnam. Aber jedes Mal, wenn er
schlechte Nachrichten bekam, rastete er vollkommen aus und brüllte
herum. Also hat man ihm einfach nur noch die guten Nachrichten
erzählt. Dadurch verlor er den Bezug zur Realität. Er driftete
immer mehr in eine Phantasiewelt ab, in der alles in bester Ordnung
war. Es sind ja gerade die schlechten Nachrichten, die wichtig sind,
um die Situation zu erfassen."
"Aber Mantel ist nicht gerade
dafür bekannt, dass sie rumbrüllt."
"Nein, aber sie ist auch nur ein
Mensch. Und jeder Mensch umgibt sich gerne mit Ja-Sagern und
Speichelleckern."
"Ja, das stimmt. Dadurch hat man
das Gefühl, mächtig zu sein. Niemand kriecht einem bedeutungslosen
Menschen in den Arsch. Ich kenne das aus eigener Erfahrung."
"Eben! Aber damit ist der erste
Schritt in eine Phantasiewelt getan. Nur wenige Regierungschefs
besitzen genügend Charakter, um die Überbringer schlechter
Nachrichten nicht schlecht zu behandeln. Das führt zu Abschreckung
und so wird der Informationsfluss gefiltert. Jeder Regierungschef ist
gefährdet, im Laufe der Jahre langsam von der Realität
wegzudriften."
"Aber was hat das jetzt mit
Organspende zu tun?"
"Ganz einfach, man muss nur die
Leute kontrollieren, die den Informationsfluss kontrollieren. Das ist
der Punkt, wo Schmiergelder zum Einsatz kommen. Oder Erpressung oder
andere Informationen als Tauschmittel usw. Das ist alles ein riesiges
Netzwerk, alles hängt miteinander zusammen."
"Heißt das also, Ihr kontrolliert
die Leute, die den Informationsfluss kontrollieren? Und so
manipuliert Ihr die Regierung?"
"Exakt! Und diese Sache mit diesem
REFUGEES WELCOME war unser Meisterwerk der Manipulation. Mantel wurde
gezielt mit Informationen versorgt, die ein Bild zeichneten, welches
zwangsläufig zu dem logischen Schluss führte, dass es erstens
absolut notwendig ist, diese Flüchtlinge nach Deutschland zu holen,
was nebenbei erwähnt ein klarer Verstoß gegen EU-Recht war, aber
wen interessiert EU-Recht, und zweitens, dass die Bevölkerung zu
praktisch hundert Prozent diese Entscheidung unterstützt und die
paar Gegner nur bedeutungslose Spinner sind."
"Mantel ist also selbst zu dem
logischen Schluss gekommen, die Flüchtlinge, ich meine Organspender
nach Deutschland zu holen."
"Genau! Sie glaubt also, es war
ihre eigene Entscheidung, dass sie das Richtige getan hat. Innerhalb
ihrer Phantasiewelt war es auch die richtige Entscheidung, aber sie
hatte keine Ahnung, dass sie manipuliert wurde. Logik ist immer
abhängig von den Voraussetzungen. Wenn die Voraussetzung eine
Phantasiewelt ist, kommt man zu anderen Ergebnissen, als wenn die
Voraussetzung die Realität ist. Menschen begeben sich gerne in
Phantasiewelten, doch wenn man die Grenze zwischen Phantasie und
Realität nicht mehr erkennt, dann hat man ein Problem."
"Ok, bis hierher komme ich mit,
aber ..."
"Das Beste habe ich noch gar nicht
erzählt: Wir kassieren doppelt! Einmal für die Schleusertätigkeit,
und das ist sehr lukrativ, und durch den Verkauf der Organe. Und die
Kosten bezahlen die Steuerzahler."
"Und Leute wie ich."
"Yep, aber Sie können sich nicht
beschweren. Sie erhalten bei uns einen erstklassigen Service, ein
Organ von guter Qualität und eine hochprofessionelle medizinische
Dienstleistung. Das Vertrauen unserer Kunden ist unser Kapital."
"Na gut, so weit, so gut. Damit
sind wir wieder bei unserem Thema. Aber wie finden Sie so schnell
einen passenden Spender? Das braucht doch Zeit."
"Sie stellen schon wieder zu viele
Fragen. Aber wie ich bereits sagte, ein riesiges Netzwerk. Und die
Ärzte, die aus reiner Selbstlosigkeit in den Flüchtlingslagern
Freiwilligendienst schieben, sind auch in dem Netzwerk. Denken Sie
wirklich, dass ein Arzt, der einen schlecht bezahlten Krankenhausjob
hat, mit vielen unbezahlten Überstunden - es ist ja wirklich
erbärmlich, wie die Ärzte in Deutschland behandelt werden - auch
noch die Zeit hat, ohne Bezahlung oder mit lächerlicher Bezahlung
Dienst in einem Flüchtlingslager zu schieben? Wir geben ihm einen
finanziellen Anreiz."
"Und wie?"
"Nun, jeder Flüchtling wird
medizinisch untersucht und dabei werden unter anderem so nebenbei die
Laboruntersuchungen gemacht, bei denen die relevanten Daten erfasst
werden, die unsere Ärzte für die Organtransplantation brauchen. Und
diese Daten kaufen wir den Ärzten ab. Damit ist deren Teil erledigt.
Und oh Wunder über Wunder, plötzlich fährt so ein schlecht
bezahlter Arzt einen Mercedes S-Klasse oder hat plötzlich eine
Finanzierungshilfe für eine eigene Praxis."
"Ah, verstehe, so findet Ihr also
den Spender. Deshalb geht es so schnell. Aber die Spender werden das
Organ nicht freiwillig hergeben."
"Wir sagen ihnen das natürlich
nicht."
"Ja, das habe ich mir schon
gedacht. Aber das muss doch auffallen, wenn jemand plötzlich
verschwindet."
"Tja, wie ich schon sagte: ein
riesiges Netzwerk."
"Ok, ich bin ganz Ohr."
"Jetzt kommen die selbstlosen
Flüchtlingshelfer zum Einsatz."
"Moment, heißt das, die sind auch
auf Eurer Gehaltsliste?"
"Nicht alle, aber es werden immer
mehr. Sie erhalten Provision."
"Aber was ist, wenn einer von
denen zur Polizei geht?"
"Das Ganze funktioniert natürlich
nur mit einem ausgeklügelten Schmiergeldsystem. Und wenn es nicht
anders geht, inszenieren wir eben einen Autounfall. Leichteste
Übung."
"Also das System ist durchdacht."
"Yep. Der Flüchtlingshelfer hat
die Aufgabe, den Spender zu manipulieren. Am Besten funktioniert es,
wenn es eine Flüchtlingshelferin ist."
"Ja, ja, wir Frauen sind gut im
manipulieren."
"So ist es, da haben Sie recht.
Die Flüchtlingshelferin schläft mit dem Kandidaten und erschleicht
so sein Vertrauen. Solche Macho-Typen sind ganz leicht um den Finger
zu wickeln. Dann erzählt sie ihm, dass sie jemanden kennt, der
jemanden kennt usw., der einen Job vermitteln kann, der auf einen
Schlag viel Geld bringt, z.B. Drogenkurier oder sowas. Aber dafür
muss er untertauchen, weil es ja illegal ist. Sie bietet ihm an, zur
Tarnung regelmäßig etwas Geld an seine Verwandten in seinem
Heimatland zu überweisen, damit alle denken, dass er immer noch in
dem Lager ist. Und sie sagt ihm, er soll allen anderen erzählen,
dass er in eine andere Stadt umzieht. Also im Lager wird ihn niemand
vermissen und in seiner Heimat auch nicht. Damit würde jede
polizeiliche Ermittlung ins Leere laufen."
"Aha, ich verstehe."
"Er wird natürlich mitspielen,
denn die Geldgier tut ihr übriges. Wenn alles vorbereitet ist,
bringt sie ihn zu einem Treffpunkt, dort übernehmen dann unsere
Leute. Sie wird dann für etwa 1 bis 2 Jahre regelmäßig kleine
Geldbeträge an seine Verwandten überweisen, damit die glauben, er
wäre noch am Leben."
"Alles gut durchdacht, bleibt nur
noch die Leiche. Was macht Ihr damit?"
"Wie Sie ja sicher wissen, ist auf
vielen Bauernhöfen ein Misthaufen. Das ist ein ökologisches System
mit organischen Säuren. Da wird jeder Kadaver vollständig
aufgelöst."
"Auch die Knochen?"
"Auch Knochen und Zähne, das
einzige, was bleibt, sind möglicherweise Goldfüllungen in den
Zähnen. Deshalb wird der Spender genau untersucht. Die Goldfüllungen
sind dann ein kleiner Bonus für das Personal. Der Auflösevorgang
dauert etwa ein Jahr."
"Ach, deshalb die Überweisungen
für 1 bis 2 Jahre."
"Genau, wenn die Verwandten im
Heimatland anfangen, sich zu wundern, ist keine Leiche mehr
vorhanden. Jede Vermisstenanzeige läuft ins Leere. Das einzige, was
noch existiert, ist das verpflanzte Organ."
"Und das ist auch das einzige, was
zählt. Wann geht es los?"
"Als erstes brauchen wir die
Patientendaten von Ihrem Ehemann."
"Die habe ich hier, sind aber nur
Fotokopien."
"Fotokopien sind völlig
ausreichend. Hauptsache man kann alles gut lesen. Ich schau mal...
ja, die relevanten Daten sind gut leserlich."
"Schön."
"Sorgen Sie dafür, dass wir Ihren
Mann jederzeit abholen können, Papierkram usw. Sie wissen schon. Wir
geben Ihnen kurz vorher Bescheid. Keine Sorge, wir haben gut
ausgestattete Krankenwägen mit gutem Personal."
"Und das Geld?"
"Das übergeben Sie uns, wenn die
Operation beginnt. Sie können gerne dabei zuschauen. Der
Operationssaal hat ein Fenster für Zuschauer."
"Kann ich die ganze Zeit bei
meinem Mann bleiben?"
"Natürlich, Sie bekommen den
besten Service, vorausgesetzt, Sie bezahlen dafür."
"Ich sagte schon, Geld spielt
keine Rolle. Dann sind wir uns also einig?"
"Ja, halten Sie nur das Geld
bereit, in kleinen Scheinen. Auf Wiedersehen."
"Auf Wiedersehen."
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