Montag, 24. Februar 2014

10. Kolumne von Caroline Glick ins Deutsche übersetzt

Zur Zeit werden keine Videos von LatmaTV produziert. Aus diesem Grund und weil der tiefere Sinn der Latmavideos in den Kolumnen von Caroline Glick zu finden ist und weil Caroline Glick zu den wenigen Journalisten gehört, die Klartext reden und keine unterwürfige Selbstzensur betreiben, damit staatliche Zensur überflüssig wird, und somit dem Wort Journalismus seine ursprüngliche Bedeutung und seinen wahren Geist zurückgeben, und weil in den Kolumnen von Caroline Glick ein enormes Fachwissen enthalten ist, welches bedeutend besser ist als das der meisten "Nahost-Experten" sowohl in den Medien als auch an den Universitäten als auch in den politischen Parteien, habe ich zum 10. Mal eine dieser Kolumnen übersetzt.

Das englische Original "Rousing the Americans from their slumber" findet man hier:
http://carolineglick.com/rousing-the-americans-from-their-slumber/


Die Amerikaner aus ihrem Schlummer wachrütteln


(Autorin: Caroline Glick, übersetzt von Robert Rickler, Pressesprecher des "Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.")


In einem Gastbeitrag in der Los Angeles Times am Mittwoch (Anmerkung des Übersetzers: Das englische Original stammt vom 21. Februar 2014.) warnte der ehemalige US-Botschafter bei der UNO John Bolton

seine Landsleute vor der Katastrophe, die sie erwartet, wenn Präsident Barack Obama den Kurs der US-Nahost-Politik nicht ändert.


Bolton warnte, dass Obamas Drei-Säulen-Politik, die auf drei Verhandlungs-Bahnen mit dem Iran, Syrien und den Palästinensern und Israel basiert, fast sicher in seiner Gesamtheit scheitern wird.


In seinen Worten: "Iran wird machtvoller in Erscheinung treten, an der Grenze zu lieferbaren Atomwaffen, während er immer noch Terroristen weltweit finanziert und bewaffnet. [Syriens Präsident Bashar] Assad wird wahrscheinlich überleben, was schlimm genug an sich ist, aber es wird verschlimmert durch die Bekräftigung der iranischen und russischen Stärke, die es liefert. Israel wird Washington noch weniger als jetzt vertrauen und ironischerweise werden die Palästinenser noch anti-amerikanischer sein, weil Obama nicht in der Lage sein wird, ihnen die israelischen Zugeständnisse zu liefern, die er vorhergesagt hat."


Bolton schloss wehmütig, "[D]ie wachsende Gefahr ist, dass nur ein weiterer 11. September, eine weitere Katastrophe das notwendige Erwachen produzieren wird. Es wird eine zukünftige Tragödie für unser Land geben, wenn wir auf diesem Weg weitergehen."


Während er für Stratfor am selben Tag schrieb, erklärte der strategische Analyst George Friedman, warum Boltons Warnung von der Öffentlichkeit ignoriert werden wird.


Friedman stellte fest, dass in den vergangenen Jahren die neuesten Ereignisse in Venezuela, der Ukraine, Russland und darüber hinaus der Gegenstand intensiver öffentlicher Besorgnis gewesen wären. Aber, so schrieb er, "In dieser Woche schienen die Amerikaner gleichgültig gegenüber allem davon zu sein."


Friedman argumentiert, dass diese allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber der Außenpolitik nicht durch ideologische Bindung an Isolationismus angetrieben wird, wie es in den 1930er Jahren der Fall war. "Es ist eine instrumentale Position", keine systematische, erklärte er. Weil er in der amerikanischen Öffentlichkeit keine tiefsitzende Bindung an Isolationismus sieht, argumentiert Friedman, dass ihre aktuelle Gleichgültigkeit wahrscheinlich enden wird, wenn sich die Umstände ändern.


Friedmans Analyse der amerikanischen Stimmung ist wahrscheinlich richtig. Und Bolton hat sicherlich recht in Bezug auf die mit dieser Stimmung verbundenen Gefahren.


Jeden Tag unterliegen die USA größeren Demütigungen und Herausforderungen für ihre Macht und ihr Prestige.


Erklärungen der iranischen Führung, dass sie die Demontage ihrer kerntechnischen Anlagen ablehnen, verbunden mit Drohungen, US-Einrichtungen und Israel anzugreifen, zeugen von Verachtung für die amerikanische Macht und vermitteln eine katastrophale Erosion der US-Abschreckungsfähigkeiten gegenüber Teheran.


Als Gegenstand intensiver US-Appeasement-Bemühungen sind die Palästinenser an zweiter Stelle nach dem Iran. Und wie im Fall mit dem Iran gehen diese Bemühungen direkt auf Kosten Israels, dem wichtigsten Verbündeten der USA im Nahen Osten.


Aber wie die Iraner begrüßen die Palästinenser die Bemühungen der USA mit Verachtung. Jeden Tag tragen die palästinensischen Führer dick auf in ihrer Hetze gegen Israel und die Juden und ihre höhnischen Verurteilungen der Bemühungen der Obama-Regierung, Israel dazu zu zwingen, jeder ihrer Launen gerecht zu werden.


Seit 1979 diente Ägypten als Anker der US-Allianz-Struktur in der arabischen Welt. Es teilte die US-amerikanische Opposition gegen den islamischen Terrorismus und führte eine kontinuierliche Kampagne, um die Kräfte des Jihad in Ägypten zu besiegen, während es außerhalb des Kriegszirkels gegen Israel blieb.


Als die Proteste in Ägypten vor drei Jahren begannen, warf Obama den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak weg, anstatt zu seinem Verbündeten zu stehen, und ergriff Partei für die Dschihad-Muslim-Bruderschaft.


Nachdem sie eine Volkswahl gewonnen hatten, legte die Bruderschaft sofort die Umwandlung Ägyptens in einen islamischen, pro-dschihadistischen Staat fest. Und doch war die Regierung gegen die Entscheidung des Militärs, die Bruderschaft letzten Sommer von der Macht zu verdrängen, obwohl der Schritt verhinderte, dass der strategisch wichtigste arabische Staat das Zentrum des globalen Jihad wird. Dann senkte sie die US-Militärhilfe für Ägypten.


So dass nun das Militärregime seine Beziehungen zu Russland erneuert, nachdem Moskau im Jahre 1974 für Washington abserviert worden war.


Und so geht es weiter auf der ganzen Welt.


Japan ist der Angelpunkt der US-Macht im Fernen Osten. Und heute greifen die Japaner Washington offen an, als ihre Frustration über die schwache Reaktion der Regierung auf die chinesische Abenteuerlust allmählich wächst.


Etsuro Honda, ein wichtiger Berater des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe sagte dem Wall Street Journal in dieser Woche, dass Japan die militärische Fähigkeit entwickeln muss, sich selbst aus eigener Kraft zu verteidigen. Die Bedeutung - dass Japan den USA nicht mehr vertraut, dass sie es verteidigen - ist offensichtlich.


Während Friedman damit recht hat, dass die Amerikaner nicht über Außenpolitik nachdenken wollen, und Bolton damit recht hat, dass ihre Gleichgültigkeit gegenüber Obamas massiven Fehlern gefährlich ist, die Wahrheit ist, dass ein weiterer Angriff auf die USA in der Größenordnung vergleichbar mit dem 11. September nicht die einzige Sache ist, die ihre Flucht vor der Realität beenden kann.


Alles, was benötigt wird, um die Amerikaner aus ihrem Schlummer zu wecken, ist eine Alternative zu Obamas Außenpolitik und eine politische Führung, die in der Lage ist, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass ihre Alternative besser ist.


Tragischerweise schwankt die Republikanische Partei heute zwischen zwei Außenpolitiken, die beide gescheitert sind, bei denen die amerikanische Öffentlichkeit gesehen hat, dass sie scheitern, und die in Schlüsselfragen an die zentralen Komponenten von Obamas gescheiterter Außenpolitik angepasst wurden.


Auf der einen Seite gibt es den Isolationismus. Senator Rand Paul ist der entschiedenste Verfechter einer isolationistischen Außenpolitik.


Zur Unterstützung seiner Position war Paul einer von nur zwei republikanischen Senatoren, die gegen die Verabschiedung weiterer Sanktionen gegen den Iran für den Fall waren, dass die aktuellen Atomgespräche keine Einigung hervorbringen werden, die die Bedrohung durch einen nuklearen Iran neutralisiert.


Wie er vor kurzem ausdrückte, "Ich denke, die Quintessenz ist, wir sollten Verhandlungen eine Chance geben. Meine Hoffnung ist, dass Sanktionen einen Krieg vermeiden werden. Wir waren an zwei langen Kriegen im Nahen Osten beteiligt. Und ich denke, es wäre am besten, wenn wir alles mögliche tun können, zu versuchen, jetzt einen neuen Krieg zu vermeiden."


Die Anschläge vom 11. September diskreditierten den Isolationismus als außenpolitische Strategie. Die Angriffe zeigten dem amerikanischen Volk, dass die Bedrohungen wachsen, wenn man sich nicht darum kümmert. Amerikas Feinde zu ignorieren ist keine Option. Ihnen durch nutzlose Verhandlungen zu ermöglichen, dass sie Atomwaffen erwerben, ist natürlich keine Politik, die die meisten Amerikaner unterstützen.


Da die meisten Amerikaner keine Isolationisten sind, ist Pauls Isolationismus keine praktikable Alternative zur Beschwichtigungspolitik Obamas. Darüber hinaus, da sein Isolationismus in Bezug auf den Iran auf einer Linie mit Obamas Appeasement ist, ist Paul nicht in der Lage, eine ernsthafte Herausforderung für Obamas Außenpolitik aufzubauen oder die Öffentlichkeit zu versammeln, um Obamas Außenpolitik zu begraben und sie mit seiner eigenen zu ersetzen.


Gegen Paul und die Isolationisten ist Senator John McCain und die Wilson'schen Demokraten. Ihre Idee ist, dass die USA im Ausland eingreifen müssen, um die Demokratie zu fördern.


Während McCain Obamas Politik der Beschwichtigung des Iran und so der Mullokratie zu ermöglichen, Atomwaffen zu erwerben, ablehnt, ließen seine neo-konservativen ideologischen Annahmen McCain die Entscheidung Obamas befürworten, die US-Unterstützung für Mubarak in Ägypten zu beenden. McCain befürwortete auch die US-Beteiligung an den NATO-Bemühungen, den neutralisierten libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi von der Macht zu verdrängen.


Heute unterstützt McCain Obamas Entscheidung, die US-Militärhilfe für Ägyptens Anti-Dschihad-Militärregime zu senken, weil die Regierung der Dschihad-Muslim-Bruderschaft, die das Militär gestürzt hat, vom Volk gewählt worden war.


Der Irak-Krieg diskreditierte McCains Wilson'schen Neo-Konservatismus in den Augen der meisten Amerikaner. Und Obamas von McCain unterstütztes Wegwerfen des Mubarak-Regimes in Ägypten zerstörte die Glaubwürdigkeit der USA im Nahen Osten und ebnete den Weg für das russische Wiederauftauchen als regionaler Strippenzieher zum ersten Mal seit 40 Jahren.


Aufgrund der Unbeliebtheit in der amerikanischen Öffentlichkeit von McCains ideologischem Engagement, die US-Macht zu nutzen, um vom Volk gewählte Regierungen in der islamischen Welt zu kultivieren und sowie aufgrund seiner regelmäßigen Unterstützung für einige der katastrophalsten Politiken Obamas, wie Paul, kann McCain keine glaubwürdige, vom Volk unterstützte Alternative zu Obamas Außenpolitik aufbauen.


Es gibt jedoch eine dritte Option, die derzeit im Diskurs der US-Außenpolitik verwaist.


Jene dritte Option beginnt mit dem Verständnis der ideologischen Grundlagen von Obamas Außenpolitik und schreitet voran, indem sie eine alternative Politik anbietet, die auf der entgegengesetzten Grundlage basiert.


Von Russland bis Iran, von Israel bis in den Fernen Osten, fordert Obamas Außenpolitik, dass die USA ihre Gegner auf Kosten ihrer Verbündeten beschwichtigen. Im Kern wird sie von der Überzeugung geprägt, dass der Grund, weshalb die USA Feinde haben, darin besteht, dass sie Verbündete haben.


Dieser Gedankengang besagt, wenn die USA Israel nicht unterstützen würden, dann hätten sie kein Problem mit der muslimischen Welt. Wenn die USA Kolumbien und Honduras nicht unterstützen würden, dann hätten sie kein Problem mit Venezuela und Nicaragua. Wenn die USA Japan und Südkorea nicht unterstützen würden, dann hätten sie kein Problem mit China und Nordkorea. Und wenn die USA Ägypten und Saudi-Arabien nicht unterstützen würden, dann hätten sie kein Problem mit der Muslimbruderschaft und ihren terroristischen Ausläufern, oder mit dem Iran und seinen Terroristen-Armeen.


Die richtige Antwort auf dieses Weltbild und die entsprechende Politik ist eine Politik, die auf der Unterstützung von US-Verbündeten basiert und gegen US-Feinde gerichtet ist. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass starke Verbündete Feinde abschrecken und schwächen.


In mehreren wichtigen Fällen erfordert die Unterstützung von US-Verbündeten weniger, anstatt mehr von den USA überwachte Einsätze.


Zum Beispiel, wie die Anführer Israels seit der Gründung des Staates erklärt haben, hat Israel kein Interesse daran, dass jemand anderes seine Kriege für es kämpft. Alles, was es braucht, ist die Stärke - militärisch, wirtschaftlich, territorial und politisch - sich selbst aus eigener Kraft zu verteidigen.


Anstatt zu versuchen, Israel zu schwächen, indem sie es zwingen, dass es auf nicht verteidigbare Grenzen zurückweicht, um Platz für einen palästinensischen Terrorstaat in seinem historischen Kernland zu schaffen, sollten die USA ihre Unterstützung für die palästinensischen Terroristen aufgeben und sicherstellen, dass Israel die Macht hat, sich zu verteidigen in einer Region gekennzeichnet durch beispiellose Instabilität und Gefahr.


Ein starkes Israel wird eine Kraft für die regionale Stabilität sein und so die Sicherheit der USA verbessern, während es die dauerhafte Grundlage einer erneuten US-Allianz-Struktur in der Region bildet.


So sollten die USA auch die Bereitschaft Japans umarmen, sich selbst aus eigener Kraft zu verteidigen. Ohne Appetit für seine Verbündeten in den Krieg zu gehen, aber mit steigenden Sorgen über Chinas militärisches Abenteurertum sollten die USA Tokyos Wunsch unterstützen, auf eigenen Beinen zu stehen.


Das gleiche gilt für Südkorea. Anstatt den Wunsch Seouls zu verachten, Urananreicherungs- und Plutoniumwiederaufbereitungsanlagen zu bauen, sollte Washington das Ziel Südkoreas unterstützen, ein Gegengewicht zu Pjöngjangs Atomarsenal und dessen hyperaktiver Verbreitung von Kernwaffen zu sein.


Es ist eine Schulhofregel, aber es ist genauso wahr für Nationen, wie für 10-jährige Jungs: Sei gut zu deinen Freunden und schlecht zu deinen Feinden. Dann werden die Menschen deine Freunde sein wollen. Und sie werden nicht deine Feinde sein wollen.


Inspirierend in seiner Einfachheit und bewährt durch die Jahrhunderte kann sie das amerikanische Volk bewegen, die mit Obamas Außenpolitik verbundenen Gefahren zu erkennen und eine alternative Politik zu umarmen und eine alternative Führung, bevor eine Katastrophe eintritt.

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