Zur Zeit werden keine Videos von LatmaTV produziert. Aus diesem Grund und weil der tiefere Sinn der Latmavideos in den Kolumnen von Caroline Glick zu finden ist und weil Caroline Glick zu den wenigen Journalisten gehört, die Klartext reden und keine unterwürfige Selbstzensur betreiben, damit staatliche Zensur überflüssig wird, und somit dem Wort Journalismus seine ursprüngliche Bedeutung und seinen wahren Geist zurückgeben, und weil in den Kolumnen von Caroline Glick ein enormes Fachwissen enthalten ist, welches bedeutend besser ist als das der meisten "Nahost-Experten" sowohl in den Medien als auch an den Universitäten als auch in den politischen Parteien, habe ich zum 19. Mal eine dieser Kolumnen übersetzt.
Das englische Original "The answer to French anti-Semitism" findet man hier:
http://carolineglick.com/the-answer-to-french-anti-semitism/
Die Antwort auf französischen Antisemitismus
(Autorin: Caroline Glick, übersetzt von Robert Rickler, Pressesprecher des "Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.")
Der 16. Januar ist der neunte Jahrestag des Beginns des Ilan Halimi Desasters. (Anmerkung des Übersetzers: Das englische Original stammt vom 16. Januar 2015.)
Am 16. Januar 2006 betrat Sorour Arbabzadeh, die Verführerin der muslimischen antijüdischen Entführergang, die von Youssouf Fofana angeführt wurde, den Handy-Shop, wo Halimi arbeitete und legte die Honigfalle.
Vier Tage später traf Halimi Arbabzadeh auf einen Drink in einer Arbeiter-Bar und stimmte zu, mit ihr nach Hause zu gehen. Sie ging mit ihm direkt
in einen Hinterhalt. Ihre Kameraden schlugen ihn, fesselten ihn und warfen ihn in den Kofferraum ihres Autos.
Sie brachten Halimi zu einer Slum-Wohnung und folterten ihn 24 Tage und 24 Nächte lang bevor sie ihn an einem Nebengleis in Paris wegwarfen, mit Handschellen gefesselt, nackt, niedergestochen und an Verbrennungen dritten Grades auf mehr als zwei Dritteln seines Körpers leidend.
Er starb wenige Stunden später im Krankenhaus.
In einer leidenschaftlichen Ansprache an das französische Parlament am Dienstag lieferte Ministerpräsident Manuel Valls ein rührende Anklage des Antisemitismus, und verlangte, dass seine Leute aufhören, es als jemand anderes Problem zu behandeln.
In seinen Worten: "Seit Ilan Halimi im Jahr 2006 ... sind antisemitische Handlungen in Frankreich auf ein unerträgliches Maß gewachsen. Die Worte, die Beleidigungen, die Gesten, die schändlichen Angriffe ... erzeugen nicht die nationale Empörung, die unsere jüdischen Mitbürger erwartet haben."
Valls betonte, dass Frankreich seine jüdische Gemeinschaft schützen muss, damit Frankreich nicht selbst zerstört wird.
"Ohne seine Juden wäre Frankreich nicht Frankreich, das ist die Botschaft, die wir laut und deutlich kommunizieren müssen. Wir haben dies noch nicht getan. Wir haben nicht genug Empörung gezeigt. Wie können wir akzeptieren, dass in einigen Schulen und Hochschulen der Holocaust nicht gelehrt werden kann? Wie können wir akzeptieren, dass, wenn ein Kind gefragt wird: 'Wer ist dein Feind?', die Antwort lautet: 'Der Jude.' Wenn die Juden in Frankreich angegriffen werden, dann wird Frankreich angegriffen, wird das Gewissen der Menschheit angegriffen. Vergessen wir das niemals."
Valls Worte waren erhebend. Aber es ist schwer zu sehen, wie sie die grundlegende Realität ändern, der die Juden in Frankreich gegenübertreten.
Wenn alles gesagt und getan ist, ist es so, dass ihre Hälse auf der Linie sind, während das Gewissen der Menschheit lediglich beunruhigt ist.
Der Fall von Ilan Halimi ist mehr oder weniger ein Paradebeispiel für die unmögliche Wirklichkeit, der das französische Judentum gegenübertritt. Und, wie Valls erwähnt, ist die Situation in den dazwischen liegenden 9 Jahren noch schlimmer geworden. Viel schlimmer.
Aber damals, als die Dinge viel besser waren, wurde Ilan Halimi entführt, 24 Tage lang gefoltert und ermordet. Wie Marc Weitzmann vom Tablet Online-Magazin im vergangenen September in einer gründlichen Zusammenfassung der Tortur berichtete, war die Bande, die die Gräueltaten verübte, einige Wochen auf der Jagd nach jüdischen Opfern, bevor Arbabzadeh ihre Falle für Halimi stellte. Alle ihre früheren Versuche waren gescheitert. Ihre bisherigen Ziele schlossen jüdische Ärzte, Rechtsanwälte, Fernsehregisseure und Menschenrechtsaktivisten ein, sowie Juden ohne besonderes Unterscheidungsmerkmal, abgesehen von der Tatsache, dass sie Juden waren.
Der antijüdische Charakter der Bande war klar wegen den ausgewählten Opfern. Die antisemitische Natur ihres grauenhaften Verbrechens gegen Halimi war offensichtlich ab dem ersten Mal, als sie seine Mutter Ruth Halimi kontaktierten, Lösegeld für seine Freilassung fordernd. Sie machten antijüdische Beleidigungen in ihrer ganzen Kommunikation mit ihr. Und während sie die Schreie ihres gefolterten Sohnes im Hintergrund hörte, wurde Ruth der Rezitation von Koranversen durch seine Folterer unterzogen.
Und doch, während der gesamten Dauer seiner Gefangenschaft weigerten sich die französischen Behörden, den antijüdischen Charakter des Verbrechens zu betrachten, und als Ergebnis, weigerten sich, den Fall als lebensbedrohlich oder dringend zu behandeln.
Die gleiche Haltung wurde durchaus fortgesetzt, nachdem Halimi gefunden wurde. Wie Weitzmann erwähnte, betonte der Ermittlungsrichter: "Es gibt nicht ein einziges Element, das einem erlaubt, diesen Mord mit einer antisemitischen Zielsetzung oder mit einer antisemitischen Tat in Zusammenhang zu bringen."
Die Leugnung ging durch die Gerichtsverhandlungen der 29 Entführer und ihrer Komplizen im Jahre 2009. Der Antisemitismus wurde als erschwerender Umstand des Verbrechens - und als solcher eine Ursache für härtere Strafen - nur für den Bandenchef Fofana aufgeführt. Und am Ende berücksichtigen die Richter es auch nicht für ihn bei der Verurteilung.
Was jene 29 Entführer und Komplizen angeht, wie Weitzmann bemerkt, hatte jeder von ihnen einen Freundeskreis und Familie. Demzufolge laut einer Schätzung von einem konservativen Reporter, wussten mindestens 50 Menschen über das Verbrechen Bescheid und wo Halimi festgehalten wurde, während er festgehalten wurde. Und nicht einer von ihnen rief die Polizei. Nicht einer von ihnen fühlte sich bewegt, um einen Anruf zu machen, der das Leben eines Juden retten könnte.
Nachträglich waren die Medien in Frankreich glücklich, Artikel des Verteidigers der Folterer zu veröffentlichen, der darauf bestand: "Nur durch 'politische Gründe' motivierte Menschen würden versuchen, die Meinung zu verkaufen, dass der Antisemitismus die französische Gesellschaft anfressen würde."
Als der Anwalt der Familie Halimi sich enger Verbindungen mit der Regierung rühmte und ankündigte, dass er die Urteile der Täter ansprechen würde, falls er nicht glaubte, dass ihre Strafen ausreichend waren, verschoben die französischen Medien eifrig das Gespräch von der Folterung und Ermordung eines Parisers, der zufällig ein Jude war, durch eine Bande von Sadisten, die zufällig Muslime waren, zu der komfortableren Erzählung von der jüdischen Lobby und jüdischer Macht.
So auch als Halimi, und sechs Jahre später, als die drei Kinder und der Rabbi, die an der jüdischen Tagesschule Otzar Hatorah in Toulouse massakriert wurden, nach Israel zur Beerdigung gebracht wurden, berichteten die Medien über die Entscheidung ihrer Familien in einer negativen Weise und deuteten an, dass es ein Beweis der grundsätzlichen Untreue oder des Andersseins der Juden Frankreichs sei.
Mit anderen Worten, was der Mord an Halimi belichtete, ist, dass der Antisemitismus in Frankreich systemisch ist. Muslime sind die wichtigsten Gewaltakteure. Und sie operieren in sozialen Umgebungen, die zumindest gleichgültig gegenüber jüdischem Leiden und Schikanierung sind. Diese Gewalt und Gleichgültigkeit wird von nicht-islamischen Eliten begünstigt. Französische Behörden minimieren die einzigartige Bedrohung, mit der Juden konfrontiert sind. Und die Medien sind glücklich, das Problem zu ignorieren, oder wenn sie die geringste Chance bekommen, zu behaupten, dass die Juden für ihre eigene Schikanierung verantwortlich sind.
In der Tat, in Live-Berichten von der Szene der Geiselnahme im koscheren Supermarkt letzte Woche in Paris, stellte Weitzmann fest, dass in den frühen Stunden des Angriffs die französischen Medien versagten zu erwähnen, dass die Geiseln Juden waren.
Unter diesen Umständen, wo das gesamte französische System gegen sie gesammelt ist, was kann für das französische Judentum getan werden?
Es ist alles andere als klar, dass Frankreich in der Lage ist, seine Abwärtsflugbahn zu korrigieren.
Demographie bewegt Frankreich in eine andere Richtung. Laut dem israelischen Politologen Guy Bechor wird Marseille die erste westeuropäische Stadt mit einer muslimischen Mehrheit sein. Die regierenden Sozialisten verdanken ihren Sieg den muslimischen Stimmen. Es ist schwer zu sehen, dass der französische Präsident François Hollande und seine Kameraden Maßnahmen ergreifen, die diesen Wahlkreis verärgern könnten, der als Block abstimmt.
Darüber hinaus ist der Antisemitismus in allen seinen Formen in der ganzen französischen Gesellschaft manifestiert. Zum Beispiel, der Staatsanwalt im Halimi Mordprozess ist der Sohn eines französischen Nazi-Kollaborateurs und verbrachte laut Weitzmann einen übermäßig großen Teil der Verhandlung damit, zu versuchen, die Täter zu verstehen.
Dann gibt es das Thema Israel.
Valls hat sich von seinen Kollegen unterschieden wegen seiner Bereitschaft, anzuerkennen, dass Antizionismus Antisemitismus ist.
Aber seine ist eine Stimme in der Wüste. Das überwältigende Gefühl der französischen Eliten ist Feindseligkeit gegenüber Israel.
Dieses Gefühl wurde in Hollandes Behandlung von Israel und dadurch der französischen jüdischen Gemeinde manifestiert, in der Zeit nach dem Supermarkt-Massaker am vergangenen Freitag.
Hollande sagte zu Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, er solle den Anti-Terror-Marsch in Paris am Sonntag nicht besuchen, und behauptete, dass die Anwesenheit Netanjahus von der Botschaft der Einheit gegen den Terrorismus ablenken würde, von welcher er hoffte, dass der Marsch sie kommunizieren würde.
Die zugrundeliegende Annahme in Hollandes Mitteilung ist zutiefst beunruhigend.
Diese Annahme ist, dass Antizionismus nicht Antisemitismus ist, und als Ergebnis, nicht schlimm. Der Subtext ist, dass die Ermordung von Juden durch islamische Terroristen, die die Vernichtung Israels anstreben, in ähnlicher Weise kein Verbrechen ist, das die gleiche Verdammnis verdient, wie der Dschihad-Mord an französischen Journalisten.
Netanyahu hat zu Recht Hollandes Aufforderung ignoriert, dass er nicht teilnimmt. Und für diesen Schritt war er harscher Kritik von den französischen Medien ausgesetzt, die ihn beschuldigten, uneingeladen zu der Party zu kommen und sich gegen den Willen seines unwilligen Gastgebers in den Mittelpunkt zu schieben.
Ihre Kritik wurde dann von den israelischen Medien geflissentlich nachgeplappert, die die endemische antiisraelische Feindseligkeit der französischen Medien und die anti-israelische Politik der Regierung Hollande ignorieren. Die hebräischen Medien, zusammen mit Hatnua Führerin Tzipi Livni, griffen auch wild Netanyahu und Außenminister Avigdor Liberman und Wirtschaftsminister Naftali Bennett an, wegen Verärgerns der französischen Sensibilitäten durch den Aufruf an das französische Judentum, Alija zu machen.
Aber Alija ist der Schlüssel für den Kampf mit der zunehmenden Gefahr, der die Juden in Frankreich durch systembedingten französischen Antisemitismus gegenüberstehen. Dies gilt vor allem, weil Frankreich deutlich macht, dass es kein sicheres Zuhause für seine Juden ist, sodass Israel eine bessere Option ist. Israel existiert, damit Juden immer eine bessere Option haben, als zu leiden in den Händen der feindlichen Nichtjuden.
Sprechen von Alija ist auch wichtig, da bisher das einzige, was französische Behörden veranlasst hat, direkt gegen den Antisemitismus zu sprechen und Maßnahmen zu ergreifen, um französisches Judentum zu verteidigen, die Aussicht auf einen Massenexodus ihrer Juden war.
Das Jahr 2014 sah eine 50-prozentige Erhöhung der französischen Alija. Und die Jewish Agency rechnet damit, dass sich diese Zahl im Jahr 2015 auf 15.000 verdoppeln wird, mit 50.000 weiteren nicht weit danach folgend.
Nachdem Ilan Halimi ermordet wurde, sprach kein israelischer Führer, darunter die damalige Außenministerin Livni, aus Angst, die Franzosen zu verärgern, ein Wort der Verurteilung gegen die Gräueltaten. Kein israelischer Vertreter besuchte seine Gedenkfeier.
Niemand drängte französische Juden, Alija zu machen. Und die Zahl der antisemitischen Angriffe steigerte sich jedes Jahr massiv. Französische Regierungsfeindseligkeit gegenüber Israel eskalierte in ähnlicher Weise mit jedem Jahr.
Leider gibt es allen Grund zu glauben, dass das Massaker im koscheren Supermarkt in Paris am vergangenen Freitag nicht das letzte sein wird. Aber es ist auch klar, dass der beste Weg, mehr Leid abzuwenden, der ist, oft und mit Nachdruck über die Option eines Umzugs nach Israel zu sprechen. Israel muss auch aktive Schritte unternehmen, um das Land auf die Ankunft unserer französischen Brüder und Schwestern vorzubereiten. Hollande wird seinem Ärger sicherlich Ausdruck verleihen, indem er damit weitermacht, Israel bei jeder Gelegenheit für imaginäre Vergehen zu verurteilen. Aber die französischen Juden werden gestärkt werden.
Während das Gewissen der Menschheit möglicherweise nutzlos wegen der Schikanierung der Juden verärgert wird, werden die Juden in Frankreich wissen, dass ein Ort auf der Erde existiert, um diese Schikanierung zu vermeiden, und dass sie hier willkommen sind, wann immer sie sich entscheiden, zu kommen.
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