Weil Caroline Glick zu den wenigen Journalisten gehört, die Klartext reden und keine unterwürfige Selbstzensur betreiben, damit staatliche Zensur überflüssig wird, und somit dem Wort Journalismus seine ursprüngliche Bedeutung und seinen wahren Geist zurückgeben, und weil in den Kolumnen von Caroline Glick ein enormes Fachwissen enthalten ist, welches bedeutend besser ist als das der meisten "Nahost-Experten" sowohl in den Medien als auch an den Universitäten als auch in den politischen Parteien, habe ich zum 33. Mal eine dieser Kolumnen übersetzt.
Das englische Original "America’s pathological denial of reality" findet man hier:
http://www.jpost.com/Opinion/Column-One-Americas-pathological-denial-of-reality-436278
Amerikas pathologische Realitätsverweigerung
(Autorin: Caroline Glick, übersetzt von Robert Rickler, Pressesprecher des "Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.")
Wie viel niedriger wird Amerika sinken,
bevor es seine Sinne wiedererlangt? Am Mittwoch (Anmerkung des
Übersetzers: Das englische Original stammt vom 3. Dezember 2015.)
gingen zwei Muslime in eine Weihnachtsfeier in einem
Community-Service-Center in San Bernardino, Kalifornien, wo einer
arbeitete.
Sie trugen Körperpanzerung und Videokameras und trugen
automatische Gewehre, Rohrbomben und Pistolen. Sie eröffneten das
Feuer, töteten 14 und verwundeten 17.
Die Mörder, Syed Farooq und seine Frau
Tashfeen Malik wurden von der Polizei getötet.
Im Gespräch mit der Daily News sagte
Farooks Vater, sein Sohn "war sehr religiös. Er würde zur
Arbeit gehen, zurückkommen, zum Beten gehen, zurückkommen. Er ist
Muslim."
Farooks Nachbar sagte der Zeitung, dass
Farook in den vergangenen zwei Jahren seine westliche Kleidung gegen
islamische Gewänder ausgetauscht hat und sich einen Bart hat wachsen
lassen.
Diese Datenpunkte führen naturgemäß
zu dem Schluss, dass Farooq und seine Frau Dschihadisten waren, die
töteten, um im Namen des Islam zu töten.
Aber im Amerika des Dezember 2015
werden natürliche Schlussfolgerungen als unverantwortlich
betrachtet, im besten Falle.
In einem Interview mit CNN nach der
Erschießung sagte US-Präsident Barack Obama, das Massaker zeigt,
dass die USA strengere Waffengesetze brauchen. Was die Motive der
Schützen betrifft, zuckte Obama mit den Schultern. "Wir kennen
noch nicht die Motive der Schützen", betonte er.
Mit anderen Worten, unter Ignorierung,
was aller Wahrscheinlichkeit nach Farooq und seine Frau antrieb, um
unschuldige Menschen zu ermorden, legte Obama die Verantwortung für
das Massaker zu den Füßen seiner politischen Gegner, die seine
Forderungen nach strengeren Beschränkungen für Waffenbesitz
ablehnen.
Hier ist die Stelle, um anzumerken,
dass Kalifornien einige der strengsten Waffengesetze in den USA hat.
Nach Angaben der Opfer waren Farooq und
seine Partner in der Lage, ihre Waffen neu zu laden und ohne
Unterbrechung für einige Minuten zu schießen, bis die Polizei kam,
weil niemand da war, um sie zu stoppen.
Obama war nicht allein im Ablenken der
Aufmerksamkeit von den wahrscheinlichen Motivationen der Mörder.
Am Mittwochabend hielt der Council on
American-Islamic Relations (CAIR) eine Pressekonferenz am Islamischen
Zentrum von Orange County ab. Farooks Schwager, Farhan Khan wurde vor
die Kameras gekarrt, um der Welt zu erzählen, dass er zum Einen
keine Ahnung hatte, warum sein Schwager das Feuer eröffnete.
Zwei andere Redner auf der
Veranstaltung waren Hussam Auyloush, CAIRs regionaler Executive
Director und Muzammil Siddiqi, der Direktor der Islamic Society of
Orange County.
Auyloush bestand darauf, dass er keine
Ahnung hatte, was Farook und seine Frau möglicherweise dazu
veranlasst haben könnte, jene zu ermorden, die im Center versammelt
waren. Auyloush erhob die Aussicht, dass sie psychisch krank gewesen
sein könnten, oder vielleicht haben sie einfach die Opfer nicht
gemocht oder vielleicht waren sie Feld-Wald-und-Wiesen-Extremisten.
Für seinen Teil bestand Siddiqi
darauf, dass der Islam nichts mit der Entscheidung der Schützen zu
tun hatte, unschuldige Menschen zu ermorden, (wie er so sicher sein
konnte, ist nicht bekannt).
Siddiqi fügte hinzu, dass er hofft,
dass Strafverfolgungsbehörden eine vollständige Untersuchung der
"Menschen und Motive" hinter dem Angriff durchführen
werden.
Zu einem gewissen Grad ist die
Tatsache, dass Siddiqi nur wenige Stunden nach dem Anschlag keine
Skrupel hatte, vor die Kameras zu treten, der Beweis, dass die USA
ihren Weg verloren haben.
Wenn die amerikanischen Eliten auch nur
semi-kompetent wären, wäre Siddiqi vor 15 Jahren im Schatten
verbleicht, um nie wieder aufzutauchen.
Siddiqi ist ein bekannter
Dschihadisten-Sympathisant. Seine engen Verbindungen zu Dschihadisten
sind seit dem Jahr 2000 eine Angelegenheit von öffentlichem
Interesse gewesen.
Im Oktober 2000 sprach Siddiqi bei
einer Anti-Israel-Kundgebung in Lafayette Park in Washington, DC.
Dort warnte er das amerikanische Volk, dass sie ihre Unterstützung
für Israel aufgeben müssen, damit "der Zorn Gottes" nicht
gegen sie losgelassen wird.
Laut einem Profil von Siddiqi,
zusammengestellt vom Investigative Project on Terrorism (IPT) in den
späten 1990er Jahren, hielt Siddiqi eine Rede, in der er den Jihad
pries und Israels Austausch durch einen islamischen Staat vorhersah.
Unter anderem sagte Siddiqi, "Um
die Ehre zu erlangen, ist der Pfad der Jihad, Jihad ist der Weg, um
die Ehre zu empfangen."
Siddiqi konvertierte Osama bin Ladens
leitenden Berater, den amerikanischen Dschihadist Adam Gadahn. Gadahn
konvertierte zum Islam im Islamischen Zentrum von Orange County im
Jahr 1995. Laut einem New Yorker Profil von 2007 stellte Siddiqi
Gadahn im Center in den Jahren nach seiner Bekehrung an. Es war
während dieser Zeit, dass Gadahn radikalisiert wurde. Er ging dann
nach Pakistan und schloss sich Al Qaida an.
Im Jahr 1992 hatte Siddiqi einen
blinden Scheich namens Omar Abdel Rahman im Islamischen Zentrum zu
Gast. Er stand neben Rahman und übersetzte simultan seine Vorlesung
über den Jihad an das Publikum von Gläubigen.
Im nächsten Jahr war Rahman der
Drahtzieher des ersten dschihadistischen Anschlags auf das World
Trade Center.
In den 1990er Jahren diente Siddiqi als
Präsident der Islamic Society of North America, einer bekannten
Frontgruppe der Muslimbruderschaft.
Im Jahre 2007 wurde ISNA als
angeklagter Mitverschwörer in der
Holyland-Terrorfinanzierungs-Verhandlung genannt.
Trotz all seiner Verbindungen zu
Dschihadisten bestehen die US-Behörden darauf, dass Siddiqi eine
legitime Stimme ist. Im Jahr 2007 bestätigte Stephen Tidwell, der
damalige stellvertretende Direktor der FBI-Abteilung in Los Angeles
Siddiqi als moderat.
Im Gespräch mit der IPT sagte Tidwell:
"Wir haben eine sehr starke Beziehung zu Dr. Siddiqi."
Stunden bevor Obama auf das San
Bernardino-Massaker reagierte, indem er gegen Waffenkontrollgegner um
sich schlug, lehnte Col. Steve Warren, Sprecher der US Operation
Inherent Resolve - die US-Kampagne gegen den islamischen Staat - die
russischen Behauptungen ab, dass die türkische Regierung mit dem
Terrorstaat kollaboriert.
Warren pries die Türken als
"großartige Partner für uns".
"Wir lehnen rundweg jeden Gedanken
ab, dass die Türken irgendwie mit dem Islamischen Staat
zusammenarbeiten. Das ist absurd“, behauptete er beharrlich und
fügte hinzu, "Jeder Gedanke", die türkische Regierung
würde mit dem Islamischen Staat handeln oder kooperieren, ist
"völlig falsch."
Dummerweise zeigt eine Fülle von
Beweisen, dass es Warrens Behauptung ist, die absurd und völlig
unwahr ist.
Seit fast fünf Jahren ist es ein
offenes Geheimnis, dass die Türkei als logistische Basis des
Islamischen Staates dient. Fast alle Ausländer, die nach Syrien
reisen, um dem IS beizutreten, reisen durch die Türkei.
Seit fast zwei Jahren haben wir
gewusst, dass die Türkei Hauptwaffenlieferant des Islamischen
Staates ist. Und seit sechs Monaten haben wir gewusst, dass sie ihr
Partner bei den Ölexporten sind.
In einem Artikel, veröffentlicht im
vergangenen Sommer im Middle East Quarterly, berichtete Burak Bekdil
im Januar 2014, dass türkische unabhängig von der Regierung
handelnde Staatsanwälte Truppen in eine Grenzprovinz zu Syrien
gesandt haben, um einen Konvoi von Lastwagen, beladen mit
Flugkörpern, Raketen und Munition, abzufangen, der seinen Weg nach
Syrien machte. Einer der Lkw-Fahrer bezeugte zu der Zeit, dass er und
seine Kollegen "davor ähnliche Ladungen mehrmals transportiert
hatten".
Die mit der Beschlagnahme der Ladung
beauftragten Truppen waren schockiert zu entdecken, dass die
Lastwagen von türkischen Geheimdienstoffizieren eskortiert wurden.
Laut Bekdil "brach die Hölle
los", nachdem die Staatsanwaltschaft befahl, die Männer
festzunehmen und die Ladung zu beschlagnahmen.
Der Provinzgouverneur stürzte herbei
und bestand darauf, dass der Konvoi auf direkten Befehl des
türkischen Führers Recep Tayip Erdogan reist. Monate später
übernahm das Militär den Fall. Und heute sind die Männer, die die
Verhaftungen und Frachtbeschlagnahme durchgeführt haben, vor Gericht
wegen "internationaler Spionage".
Bekdil berichtete, dass zwei Monate,
nachdem die Ladung abgefangen wurde, ein Treffen zwischen dem
damaligen Außenminister und derzeitigen Ministerpräsident Ahmet
Davutoglu, seinem Stellvertreter Feridun Sinirlioglu, dem Chef des
türkischen Geheimdienstes, Hakan Fidan und dem stellvertretenden
Chef des türkischen Generalstabs, Gen. Yasar Guler stattfand.
Eine Aufzeichnung der Sitzung war zu
sozialen Medien durchgesickert. In der Aufnahme ist Fidan zu hören,
wie er sagte, dass "er vorher erfolgreich zwei Tausend Lastwagen
nach Syrien geschickt hatte."
Was die Ölverkäufe des Islamischen
Staates an die Türkei betrifft, führten im Mai dieses Jahres
US-Spezialeinheiten ihren ersten bekannten Angriff in Syrien aus. Die
Kommandos platzen ins Haus des Finanzchefs des Islamischen Staates
Abu Sayyaf. Die US-Streitkräfte töteten Sayyaf und beschlagnahmten
seine Computer und Festplatten.
Sayyaf steuerte die Öl-, Gas- und
Finanzgeschäfte des Islamischen Staates.
Im Juli letzten Jahres berichtete der
Guardian, dass die Computer-Daten enge, direkte Beziehungen zwischen
türkischen Beamten und Mitgliedern des Islamischen Staates ergaben.
Gemäß einem leitenden westlichen Beamten, vertraut mit dem Inhalt
der Dokumente, nur aus dem, was in der ersten Studie des Materials
aufgedeckt worden ist, "sind die Verbindungen [zwischen dem
Islamischen Staat und der türkischen Regierung] bereits so klar,
dass sie mit tiefgreifenden politischen Implikationen für die
Beziehung zwischen uns und Ankara enden könnten".
Doch am Mittwoch, angesichts eines
überwältigenden Berges von Beweisen, lehnten die Amerikaner
unüberlegt die Vorwürfe der Russen ab, dass die Türkei der
wichtigste Abnehmer der Ölexporte des Islamischen Staates ist.
Im vergangenen Juli reichten zwei
hochrangige Analysten der dem US Central Command zugeordneten Defense
Intelligence Agency eine formelle Beschwerde an den Generalinspekteur
des Verteidigungsministeriums ein. Die beiden behaupteten, dass ihre
Geheimdienstberichte über den Islamischen Staat frisiert und
verzerrt wurden, als sie ihren Weg die Futterkette hinauf zu Obama
machten. Fünfzig Geheimdienst-Analysten haben ihre Zustimmung zu den
Vorwürfen in der Beschwerde erklärt.
Die frisierten Berichte erbrachten in
systematischer Weise Porträts der US-Kampagne gegen den islamischen
Staat als erfolgreich und den islamischen Staat als fast verbrauchte
Kraft nach dem Vorbild der Erzählung, die von Obama und seinen
Beratern präsentiert wurde. Nach Angaben der Analysten hatte das
Bild, das durch die manipulierten Berichte gemalt wurde, wenig
Ähnlichkeit mit ihren weit negativeren Schlussfolgerungen.
Nach dem Bericht der Daily Beast
begannen Geheimdienstanalysten sich bei ihren Vorgesetzten über die
Verzerrung ihrer Berichte im Oktober 2014 zu beklagen. Einige dieser
Analysten wurden aufgefordert, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen,
und einige taten es.
Entsprechend der Veröffentlichung,
"eine Person, die den Inhalt des schriftlichen Antrags kennt ...
sagte, es verwendet das Wort "stalinistisch", um den Ton zu
beschreiben, der von Beamten gesetzt wurde, die die CENTCOM Analyse
beaufsichtigen."
Im Anschluss an die Dschihad-Angriffe
auf Paris am 13. November hat Obama seine Beharrlichkeit beibehalten,
dass der Klimawandel eine ernstere Bedrohung für die nationale
Sicherheit der USA als der Terrorismus ist. Es könnte sein, dass
diese Prioritätensetzung der Bedenken eine Rolle bei der
offensichtlichen Festlegung der Regierung spielt, den Islamischen
Staat nicht ernsthaft zu bekämpfen.
In einem Interview mit Charlie Rose im
letzten Monat erklärte der ehemalige CIA-Direktor Michael Morell,
dass die Regierung beschlossen hat, keine Ölinfrastruktur des
Islamischen Staates zu bombardieren, "weil wir keine
Umweltschäden anrichten wollen".
Dem Guardian zufolge macht der
Islamische Staat mit dem Ölgeschäft zwischen einer und vier
Millionen Dollar pro Tag.
Vielleicht waren die Schützen in San
Bernardino nur sauer auf ihren Chef. Vielleicht litt Farooq unter
Depressionen oder ADHS oder PTSD, oder irgendetwas.
Und vielleicht ist der Islamische Staat
mit seiner neuen Kolonie Sirte im "befreiten" Libyen, nur
400 Meilen von Italien entfernt, auf der Flucht. Vielleicht aber auch
ist die Türkei nur ein Sündenbock und Russland ist in Wirklichkeit
der größte Handelspartner des Islamischen Staates, oder vielleicht
ist es Israel oder Irland.
Aber wenn Tatsachen ernst genommen
werden, dann ist die Tatsache die, dass im Dezember 2015 die USA mit
pathologischer Hingabe an ideologische Erzählungen handeln, die in
keinem Zusammenhang zur Realität stehen.
(Zurück zur Startseite:
http://robertrickler.blogspot.de)
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