Weil Caroline Glick zu den
wenigen Journalisten gehört, die Klartext reden und keine
unterwürfige Selbstzensur betreiben, damit staatliche Zensur
überflüssig wird, und somit dem Wort Journalismus seine
ursprüngliche Bedeutung und seinen wahren Geist zurückgeben, und
weil in den Kolumnen von Caroline Glick ein enormes Fachwissen
enthalten ist, welches bedeutend besser ist als das der meisten
"Nahost-Experten" sowohl in den Medien als auch an den
Universitäten als auch in den politischen Parteien, habe ich zum 38.
Mal eine dieser Kolumnen übersetzt.
Das englische Original
"More than is absolutely necessary"
findet man hier:
Mehr als unbedingt notwendig
(Autorin: Caroline Glick, übersetzt von Robert Rickler, Pressesprecher des "Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.")
Der erste Grund für den Aufruhr über
Judenhass ist, dass die Partei von Jeremy Corbyn geführt wird, einem
Mann, der mindestens eine deutliche, langjährige Zuneigung für
Antisemiten und Respekt für ihre Bigotterie hat.
Der seltsamste Aspekt des aktuellen
Rummels in Großbritannien über den Antisemitismus in der
Arbeiterpartei ist, dass er überhaupt geschieht. Seit wann ist
Judenhaß etwas gewesen, das die Arbeiterpartei als notwendig zu
verabscheuen empfindet? Seit mehr als einem Jahrzehnt hat die Partei,
wie die britische Linke, von wo er ausgeht, ein warmes Zuhause für
Judenhasser zur Verfügung gestellt.
Naz Shah, die Abgeordnete der
Arbeiterpartei, die die Alarme mit ihrem Aufruf auslöste, die mehr
als sechs Millionen Juden von Israel nach Amerika zu deportieren, hat
eine reiche Geschichte des Judenhasses. Shah zog ins Parlament ein,
indem George Galloway abgesetzt wurde.
Galloway wurde 2003 aus der
Arbeitspartei ausgeschlossen, nachdem er die britischen Soldaten dazu
aufrief, das Befolgen von Befehlen im Irak zu verweigern und sich auf
die Seite von Saddam Hussein gegen sein eigenes Land stellte.
Aber Galloways Hass gegen England
verblasst im Vergleich zu seinen Hass auf Juden. Während der
Operation Protective Edge im Jahre 2014 verbot Galloway Israelis
seinen Wahlkreis in Bradford zu betreten.
Er macht regelmäßig ausdrückliche
Aufrufe zur Vernichtung Israels. Und seit einigen Jahren weigert sich
Galloway eine Bühne mit Israelis oder Juden zu teilen, die nicht das
Existenzrecht Israels ablehnen.
Shah besiegte Galloway nicht, indem sie
seine Bigotterie verurteilte. Sie besiegte ihn, indem sie sie
umarmte.
Wie Nick Cohen in dieser Woche
(Anmerkung des Übersetzers: Das englische Original stammt vom 5. Mai
2016.) in The Guardian schrieb, kann ein Politiker in Wahlkreisen mit
großer muslimischer Bevölkerung nicht gewählt werden, außer wenn
er ein Antisemit ist.
Cohen erinnerte an den Fall des
ehemaligen Abgeordneten der Liberaldemokraten David Ward, der
antisemitische Tweets auf Twitter postete, um seine antijüdische
Vertrauenswürdigkeit zu beweisen.
Unter anderem nach den
Dschihad-Angriffen im vergangenen Januar in Paris, schrieb Ward, "Je
Suis Palestinian" auf seinem Twitter-Account, während er
versäumte, das Massaker an Juden im Hyper Cacher Markt in Paris zu
verurteilen.
Antisemitismus in der Arbeiterpartei
ist kein neues oder Randphänomen. In den Parlamentswahlen 2005, als
der damalige Premierminister Tony Blair für eine dritte Amtszeit
antrat, wurde die Partei zweimal mit antisemitischen Bildern in ihrer
Wahlkampf-Literatur erwischt.
Im ersten Fall wurden die konservativen
Führer Michael Howard und Oliver Letwin - beide Juden - als fette
fliegende Schweine dargestellt.
Im zweiten Fall wurde Howard als Fagin,
Charles Dickens antisemitischer Karikatur eines Juden in Oliver Twist
dargestellt.
Mit anderen Worten, vor mehr als vor
einem Jahrzehnt, als die Arbeiterpartei von einem Mann geführt
wurde, der angesehen wurde als weitgehend beraubt von antisemitischen
Gefühlen und mit Sympathie zu Israel gesinnt, verwendete die Partei
den Antisemitismus, um antisemitische muslimische Wähler zu
erreichen, und signalisierte ihnen, dass sie ein gemütliches Zuhause
in der Arbeiterpartei hatten.
Vor drei Jahren bestätigte Mehdi
Hasan, ein muslimischer britischer Schriftsteller, dass der
Antisemitismus "zügellos" in der britischen muslimischen
Gemeinde ist. Schreibend im New Statesman sagte Hasan:
"Antisemitismus ist nicht nur in einigen Teilen der britischen
muslimischen Gemeinde toleriert; er ist Routine und weitverbreitet."
Hasan zitierte als Beispiel die
Judenhetze von Lord Nazir Ahmed von der Labour-Partei. Ahmed wird
offenbar zu Recht betrachtet als ein anschauliches Beispiel des
britischen Erfolgs seine muslimischen Bürger in seine Gesellschaft
zu integrieren. Und doch, während er Oxford-Englisch sprechen kann,
ist Ahmed ein rasender Antisemit.
Im Jahr 2012 wurde Ahmed verurteilt für
rücksichtsloses Fahren, einen Fußgänger zu überfahren und zu
töten, während er SMS-Nachrichten sendte. Er wurde für sein
Verbrechen für drei Monate ins Gefängnis geschickt. In einem
Interview mit einem pakistanischen Fernsehsender beschuldigte Ahmed
die Juden für seine Anklage und Verurteilung.
Aber noch einmal, der Antisemitismus in
den Rängen der Arbeiterpartei ist kein neues Phänomen. Was also
erklärt die aktuelle Empörung darüber? Warum ist er plötzlich von
Interesse? Es gibt zwei offensichtliche Gründe, dass jeder zur Zeit
Schockierung vorgibt über etwas, über das sie schon seit Jahren
Bescheid gewusst haben. Und diese Gründe machen deutlich, dass der
gegenwärtige Aufruhr zu keiner wirklichen Abrechnung mit dem Problem
führen wird.
Der erste Grund für den Aufruhr über
Judenhass ist, dass die Partei von Jeremy Corbyn geführt wird, einem
Mann, der mindestens eine deutliche, langjährige Zuneigung für
Antisemiten und Respekt für ihre Bigotterie hat.
Im Vorfeld des Erdrutschsieges von
Corbyn im Rennen um die Herrschaft in der Arbeiterpartei im
vergangenen September beschrieb der britische Jewish Chronicle
ausführlich seine lange Geschichte des sich-die-Hände-reichens mit
führenden Holocaust-Leugnern, Terroristen und antijüdischen
Terrorunterstützern. Corbyn verwies auf die Hamas- und
Hisbollah-Terroristen als seine "Freunde".
Corbyn ist ein Führer der
Israel-Boykott-Kampagne in Großbritannien. Einen Monat vor seiner
Wahl führte er eine BDS Demonstration vor einem Fußballstadion in
Wales aus Protest gegen die Tatsache, dass die israelische
Nationalmannschaft in Cardiff spielte.
In dieser Woche bei einer
parlamentarischen Konfrontation mit Corbyn forderte Premierminister
David Cameron wiederholt, dass Corbyn seine Charakterisierung der
Hamas und der Hisbollah-Terroristen als seine "Freunde"
zurücknimmt.
Corbyn weigerte sich jedes Mal mit
ausreichend Doppelzüngigkeit und Versuchen, das Thema zu wechseln.
Diese Konfrontation fand statt, als
sich die Bürgermeisterwahlen am Donnerstag in London nah
abzeichneten.
Als er sich weigerte, die Hamas und die
Hisbollah zu verurteilen, verlangte Corbyn, dass Cameron die Kritik
am Bürgermeisterkandidat der Arbeiterpartei Sadiq Khan verurteilt,
die von seinen konservativen Kollegen tönte.
Anstatt den Köder zu nehmen, stellte
Cameron fest, dass Khan langjährige Beziehungen mit und Sympathie
für Dschihadisten hat. Khan verteidigte die Rädelsführer der
Dschihad-Massaker vom 7. Juli 2005 in London.
Khan ist ein ausgesprochener Champion
der in Großbritannien und Guantanamo inhaftierten Dschihadisten
gewesen. Er schrieb mit Sympathie über die Mörder des islamischen
Staates auf seinen Social-Media-Postings.
Und am Donnerstag war er bereit, zum
Bürgermeister von London gewählt zu werden.
Als die Arbeiterpartei von David
Miliband, Gordon Brown und natürlich von Blair geführt wurde, jedes
Mal, wenn Beschwerden über den Antisemitismus in der Partei
auftauchten, fegten sie sie leicht unter den Teppich mit Prahlerei
über ihre persönliche Sympathie zu Israel und engen Beziehungen mit
der britischen jüdischen Gemeinschaft.
Mit Corbyn an der Spitze ist es
schwieriger, Bedenken abzuwinken mit einem Lächeln und einem Besuch
in einer Synagoge.
Der andere Grund, dass der langjährige
Judenhass der Arbeiterpartei plötzlich eine Schlagzeilen-Nachricht
ist, ist, dass die alte britische Definition eines Antisemiten immer
noch gilt.
So weit wie die britischen vornehmen
Klassen sich darüber Sorgen machen, bleibt ein Antisemit jemand, der
Juden mehr hasst, als es unbedingt notwendig ist.
Shah überschritt die Grenze, als sie
zur Massenvertreibung von Israelis nach Amerika aufrief. Livingstone
offenbarte, dass er Juden mehr hasst, als es unbedingt erforderlich
ist, als er, während er zur Verteidigung von Shah eilte, darauf
beharrte, dass Hitler ein Zionist war.
Die hasserfüllten Bemerkungen der
beiden leitenden Politiker der Arbeiterpartei enthüllte das
schmutzige Geheimnis von linksgerichteten Judenhassern in
Großbritannien und der ganzen westlichen Welt.
Sie entlarvten, dass ihr Hass gegen den
Staat Israel nur eine gut gekleidete Version von uraltem Judenhass
ist. Für mehr als eine Generation wurde uns gesagt, dass
IDF-Soldaten und israelische politische Führer als Nazis zu
verleumden legitime Kritik an Israel ist. Das Boykottieren
jüdisch-gefertigter israelischer Produkte, darauf besteht die
westliche Linke, ist nicht rassistisch. Es ist nur ein Mittel, um
gegen Israels Misshandlung von Palästinensern zu protestieren.
Aber hier hat man zwei linke Politiker,
die wie Nazis sprachen und Hitler verteidigten. Und das war einfach
eine Brücke zu weit, auch für die BBC, die im Allgemeinen ihre
verleumderischen Behauptungen gegen Israel unterstützt.
Verbreiter von sozialverträglichem
Antisemitismus sind in der Regel vorsichtiger. Es gibt Judenhass, der
fordert, dass die Juden in die Gaskammern gehen.
Und es gibt konstruktive Kritik an
Israel, die den Aufruf beinhaltet, dass Zionisten von dem
öffentlichen Platz gejagt werden.
Offenbar in dem allgemeinen
antisemitischen Frohlocken über Corbyns Aufstieg zur Macht begannen
die Menschen, schlampig zu werden. Als ihr Anführer weiß Corbyn, er
muss sie lehren, ihr Spiel zu bereinigen.
Dies ist, wo der Ausschuss ins Spiel
kommt, den er gebildet hat, um Antisemitismus in seiner
"anti-rassistischen" Partei zu untersuchen.
Nach starkem Druck der Medien bildete
Corbyn ein Komitee, um Antisemitismus in seiner Partei zu
untersuchen. Laut Pressemitteilung der Arbeiterpartei beauftragte
Corbyn seine Mitglieder einen "Verhaltenskodex" zu
erstellen, der Leitlinien umfassen wird für "akzeptables
Verhalten und Umgang mit der Sprache".
Mit anderen Worten, er will sie daran
erinnern, am Code zu haften - Zionisten schlecht. Juden gut.
Wenn das nicht genug war, seine
Absichten zu kippen, die Leute, die Corbyn ernannte, um in seinem
Ausschuss zu dienen,
verzichten auf das Spiel.
Der stellvertretende Vorsitzende des
Ausschuss ist Prof. David Feldman. Feldman ist ein Mitglied der
antizionistischen Gruppe Unabhängige jüdische Stimmen.
Jene Truppe, die außerhalb der
jüdischen Gemeinde Großbritanniens arbeitet, überstürzte sich
darin, eine Erklärung zu veröffentlichen, die die Auffassung
ablehnt, daß die Arbeiterpartei ein Antisemitismus-Problem hat, und
darauf besteht, dass es einen Unterschied zwischen Antisemitismus und
Antizionismus gibt.
In Wirklichkeit dient Corbyns Ernennung
von Feldman auch einem anderen, beunruhigenden Zweck.
Sein Emporheben eines Mannes, der sich
einen Namen gemacht hat, Israel und die britische jüdische Gemeinde
für die Unterstützung Israels zu diffamieren, ist kein Zufall.
Es folgt einem Muster von Mitgliedern
der Arbeiterpartei, radikale Juden emporzuheben, um britische Juden
auszugrenzen.
Betrachten wir die Aktivitäten des
Studenten-Clubs der Arbeiterpartei der Universität Oxford.
Vergangenen Februar hat Alex Chalmers,
Ko-Vorsitzender des Vereins für Aufsehen gesorgt, als er von seiner
Position zurücktrat und behauptete, dass er den Antisemitismus, der
in den Reihen der Partei weit verbreitet ist, nicht ertragen konnte.
Nach Chalmers Rücktritt
veröffentlichte Aaron Simons, ehemaliger Führer der jüdischen
Gesellschaft von Oxford einen Artikel in The Guardian, wo er
berichtet, dass eines der Ziele der antisemitischen Mitglieder des
Studenten-Clubs der Arbeiterpartei ist, pro-israelische jüdische
Studenten aus dem Campus-Leben raus zu zwingen.
Simons erzählte von einem Mitglied der
Arbeiterpartei, der "feststellte, dass man von allen Juden
erwarten sollte, öffentlich den Zionismus und den Staat Israel zu
verurteilen, und dass wir uns nicht mit einem Juden abgeben, der es
unterlässt, dies zu tun".
Simons berichtete, dass ein anderes
Mitglied der Partei angeblich "eine Gruppe von Studenten
organisierte, um eine jüdische Studentin zu belästigen und
'Dreckige Zionistin' zu brüllen, wenn sie sie sahen".
Corbyns Schachzüge, Shah, Livingstone
und weitere 50 Parteimitglieder für ihre Äußerungen antijüdischer
Bigotterie zu disziplinieren, zeigen auch, dass er keine Absicht für
einen Kampf gegen den Antisemitismus hat.
Corbyn suspendierte ihre
Parteimitgliedschaft. Er schloß sie nicht aus der Partei aus. Er
verbot ihnen nicht, in Zukunft in Führungspositionen zu dienen. Die
Dauer ihrer Suspendierungen ist undefiniert.
Und es gibt wenig Grund zu glauben,
dass sie sich über die Schlagzeilen hinaus erstrecken werden. Sobald
diese Geschichte vergessen sein wird, werden sie wahrscheinlich
wieder eingesetzt werden.
Als die Bewohner von London sich am
Donnerstagmorgen auf den Weg machten, ihren nächsten Bürgermeister
zu wählen, stellte sich heraus, dass den Wahllokalen im Norden von
London, der Heimat der größten Konzentration von Juden in der
Stadt, die falschen Wählerlisten gesendet wurden. Als Ergebnis wurde
für Hunderte von Menschen, darunter auch der britische Oberrabbiner
Ephraim Mirvis und seine Frau Valerie, die Abstimmung verboten.
Alle relevanten Behörden bestehen
darauf, dass es einfach ein technischer Fehler war. Zwei-und-ein-halb
Stunden später waren die richtigen Wählerlisten angekommen und die
Bewohner durften abstimmen.
Vielleicht haben sie die Wahrheit
erzählt.
Aber mit Großbritanniens zweitgrößter
Partei, der größten Partei in London, die Judenhass umarmt und
absichtlich die Fähigkeit der britischen Juden untergräbt, frei ihre zionistischen Werte zu verteidigen, gibt es keinen Grund, ihre
Aussagen für bare Münze zu nehmen.
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